Betäubendes Pflaster für Kinder

Tapfi macht Injektionen schmerzlos

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Berlin -

Das neue wirkstoffhaltige Pflaster Tapfi von Pädia enthält die beiden Lokalanästhetika Lidocain und Prilocain. Das apothekenpflichtige Produkt dient der Oberflächenanästhesie von intakter Haut. Die Einwirkzeit beträgt eine bis fünf Stunden. Danach kann das Pflaster abgenommen werden und die Haut ist betäubt.

Viele Kinder haben Angst vor Injektionen oder anderen kleinen Eingriffen an der Haut, da Spritzen & Co. mit Schmerzen verbunden sind. Die Kleinen merken sich die negativen Erfahrungen und lehnen weitere Behandlungen beim Arzt ab. Das neue wirkstoffhaltige Tapfi-Pflaster soll Abhilfe schaffen. Der Hersteller verspricht innerhalb von einer bis fünf Stunden nach dem Auflegen des Pflasters eine zuverlässige Betäubung der Haut, sodass kleine Patienten eine Injektion gar nicht mehr bemerken.

Ein einzelnes wirkstoffhaltiges Pflaster ist zehn Quadratzentimeter groß und enthält 1 g Emulsion mit 25 mg Lidocain und 25 mg Prilocain. Je nach Alter des Anwenders darf eine unterschiedlich große Fläche Haut beklebt werden: Bei Säuglingen bis 2 Monaten darf maximal ein Pflaster für maximal eine Stunde aufgebracht werden. Babys ab zwei Monaten bis elf Monaten dürfen bis zu zwei Pflaster für bis zu 60 Minuten erhalten. Ab einem Jahr können bis zu zehn Pflaster aufgetragen werden. Hier kann die Einwirkzeit bereits länger sein. Nach maximal fünf Stunden müssen die Pflaster entfernt werden. Kinder ab sechs Jahren können bis zu zwanzig Pflaster für maximal fünf Stunden erhalten.

Die Haut des zu behandelnden Areals sollte sauber, trocken und haarfrei sein. Das Produkt darf nur auf intakte Haut aufgeklebt werden. Nach dem Entfernen der Schutzfolie kann das Produkt auf die Haut aufgelegt werden. Zur Fixierung darf nur der Rand angedrückt werden. In die Mitte des Pflasters sollte nicht gedrückt werden, da unter Umständen Emulsion austreten kann. Um das Zeitfenster im Blick zu behalten empfiehlt der Hersteller, die Uhrzeit des Auflegens direkt auf dem Pflaster zu dokumentieren. Ab dem dritten Lebensmonat sollte die Dauer von einer Stunde nicht unterschritten werden, nur so kann eine ausreichende Betäubung erzielt werden.

Die Wirksamkeit konnte in klinischen Studien mit 2300 Kindern nachgewiesen werden. Das Schmerzempfinden an der Einstichstelle konnte bei verschiedenen Anwendungen, wie beispielsweise einer Venen- oder Lumbalpunktur, einer Kanülierung oder Impfung reduziert werden. Auf normaler Haut erhöhte sich die analgetische Wirkung mit zunehmender Einwirkdauer.

Bei der Anwendung von Tapfi vor einer Masern-Mumps-Röteln-Impfung, einer intramuskulären Diphtherie-Pertussis-Tetanus-Polio-Impfung, einer Grippe-Impfung oder einer Hepatitis-Impfung wurden die mittleren Antikörpertiter erreicht und eine schützende Immunisierung erzielt. Es gab keine Unterschiede zur Placebo-Gruppe.

Lidocain und Prilocain sind Lokalanästhetika vom Säureamidtyp, dessen Wirkung auf einer Hemmung des Natriumeinstromes an den Nervenfasern durch die Blockade der spannungsabhängigen Natriumkanäle beruht. Der pH-Wert beeinflusst die Wirksamkeit, denn diese ist im entzündeten Milieu vermindert.

 

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