Alternativen müssen ärztlich abgeklärt werden

Insulin: Lieferengpass für Novorapid Flexpen

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Berlin -

Novo Nordisk meldet neben dem Lieferengpass für Novorapid Flexpen 5 x 3 ml aktuell einen weiteren für den 10 x 3 ml NovoRapid Fertigpen. Für Diabetiker:innen bedeutet das eine Umstellung auf Alternativen wie Fiasp oder gar auf Insulinpatronen und einen neuen Pen. Für Apotheken wird mindestens die Rücksprache mit Ärzt:innen nötig.

Lieferengpässe für Insulin treten aktuell nicht zum ersten Mal auf. Kürzlich gab es Engpässe für Insuman rapid, wobei Diabetiker:innen schlimmstenfalls auf andere Applikationarten umsteigen mussten. Oft sind ältere Menschen betroffen und haben Schwierigkeiten, sich auf ein neues System einzustellen. Ein Wechsel von einem Fertigpen mit unkomplizierter Handhabung auf Durchstechflaschen und Spritzen stellt für viele Senior:innen erhebliche Komplikationen dar und gefährdet die Compliance. Auch Kinder, welche bisher schmerzfrei mittels Fertigpen gespritzt haben, leiden unter einer Umstellung auf eine Behandlung durch Insulinspritzen. Für das enthaltene Insulin aspart, wurde in den vergangenen Jahren des Öfteren Lieferengpässe gemeldet.

Was ist Insulin aspart?

Insulin aspart ist ein gentechnisch hergestelltes Humaninsulin-Analogon und ist indiziert zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab einem Jahr. Diese Analoga werden, ebenso wie Humaninsuline, mit Hilfe von Bakterien oder Hefepilzen synthetisch hergestellt. Die Bausteine, also die Eiweißketten, sind jedoch im Vergleich zum natürlichen Insulin in ihrer Position verändert, was Wirkungseintritt und Wirkdauer beeinflusst.

Kein Spritz-Ess-Abstand

Solche Analoga finden in NovoRapid oder auch Fiasp Verwendung. Insulin aspart zählt zu den rasch wirkenden Insulinen. Durch den Austausch einer Aminosäure im Wirkstoff kann das Insulin unmittelbar vor dem Essen verabreicht werden. Prolin 28 ist durch Asparaginsäure ersetzt worden. Diese Veränderung setzt die Bildung von Hexameren herab und erhöht somit die Resorptionsgeschwindigkeit erheblich. Es kommt zu einem schnelleren Wirkeintritt des Insulins. Es muss demnach kein „Spritz-Ess-Abstand“ eingehalten werden, wie bei anderen Insulinen. Gleichzeitig wird auch die Glucose-Freisetzung aus der Leber gehemmt.

Wirkungseintritt und -dauer

  • Wird Insulin aspart subkutan verabreicht, tritt die Wirkung innerhalb von 10 bis 20 Minuten ein.
  • Das Wirkmaximum ist 1 bis 3 Stunden nach der Injektion erreicht.
  • Die Wirkdauer beträgt 3 bis 5 Stunden.

Voraussichtliches Ende des Lieferengpasses:

  • 5 x 3 ml Fertigpen: 31. Dezember
  • 10 x 3 ml Fertigpen: 21. November

Nach ärztlicher Rücksprache können Diabetiker:innen entweder mit entsprechenden Fiasp-Produkten oder NovoRapid Penfill Patronen versorgt werden. Ein neues Rezept kann fällig werden, wenn die Applikationsart oder Menge der Verordnung geändert werden muss. Zudem sollte Rücksprache zur Anwendung gehalten werden.

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