Potenzpillenverkauf auf Parkplatz APOTHEKE ADHOC, 18.01.2020 08:49 Uhr
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Der Rentner habe sich ein paar Euro zu seiner geringen Grundsicherung von 466 Euro monatlich dazuverdienen wollen. Foto: Shutterstock/ Andrii A
Berlin - Wegen des unerlaubten Handelns mit Potenzmitteln hat sich ein Rentner Anfang der Woche vor dem Amtsgericht Bad Oeynhausen verantworten müssen. Laut Anklage soll er im Mai vergangenen Jahres auf einem Parkplatz Sildenafil-haltige Präparate verkauft haben.
Eine Zeugin beobachtete, wie der 71-Jährige auf dem WEZ-Parkplatz in Gohfeld einem Unbekannten eine Dose „blaue Pillen“ für 50 Euro verkaufte, und informierte die Polizei. Im Rahmen einer darauf folgenden Kontrolle wurden lauf Staatsanwaltschaft 52 „Poppers“-Pillen, 164 „Kamagra“-Pillen, 228 „Cenfore“-Pillen, drei „Blueberry“-Pillen und 56 Packungen „Kamagra Oral Jelly“ sowie 900 Euro Bargeld sichergestellt.
Der Angeklagte räumte das Geschehen auf Nachfrage des Amtsrichters ein. Über seinen Verteidiger ließ er verlauten, dass 700 Euro aus dem Verkauf der Potenzpillen stammen, der Rest von seinem Konto. Er habe sich ein paar Euro zu seiner geringen Grundsicherung von 466 Euro monatlich dazuverdienen wollen, heißt es im „Westfalen-Blatt“. Die rezeptpflichtigen Arzneimittel habe er im Internet oder auf Flohmärkten erstanden.
Der Amtsrichter entschloss in Absprache mit der Staatsanwaltschaft, das Verfahren gegen Auflage einzustellen – auch mit Hinblick auf eine schwere Lungenerkrankung des Angeklagten. Er soll innerhalb von drei Monaten eine Summe von insgesamt 1000 Euro bezahlen, wobei das bereits sichergestellte Geld verrechnet wird. Die Differenz von 100 Euro solle er in drei Monatsraten begleichen.
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