Engagement für Patient:innen

Multiple Sklerose: Apotheke erhält höchste Auszeichnung

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Berlin -

Die Halberstädter Apotheke am Bahnhof in Sachsen-Anhalt hat ein besonderes Ohr für die Belange an Multiple Sklerose (MS) erkrankter Menschen. Anfänglich aus einem kleinen Patientenforum entstanden, wuchs über 14 Jahre ein Angebot, das aus dem Apothekenalltag heute nicht mehr wegzudenken ist. Dieses Engagement als Apotheke vor Ort wurde nun mit der höchsten Auszeichnung der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Sachsen-Anhalt gewürdigt.

„Begonnen haben wir mit kleinen monatlichen Treffen im Seminarraum unserer Apotheke. Mittlerweile organisieren wir zweimal im Jahr Patientenforen, zu denen wir hochkarätige Expert:innen einladen. Da das Interesse so groß sei, mussten die Treffen mittlerweile in Räume eines Tagungshotels verlegt werden. „Patient:innen nicht nur aus Halberstadt, sondern aus ganz Sachsen- Anhalt reisen zu unseren Treffen an“, freut sich Apotheker Ulrich Grosch über den großen Zuspruch.

„Dieser Preis macht uns stolz“

Grosch hat mit Susan Steinbrink zudem eine Apothekerin an seiner Seite, die sich ebenfalls mit Herzblut für die Belange MS-Erkrankter einsetzt. Dieses Engagement wurde nun mit der höchsten Auszeichnung der DMSG Sachsen-Anhalt gewürdigt. Der „Beate-und-Liese-Lotte-Müller- Preis“ wird alle zwei Jahre vergeben. „Diese Auszeichnung macht uns sehr stolz. Uns ist wichtig, dass die Betroffenen und deren Angehörige einen Rahmen vorfinden, der für intensive Kommunikation und Austausch steht mit vom Schicksal gleichermaßen gezeichneten Personen“, erklärt Ulrich Grosch seine Motivation für dieses besondere Engagement.

Den Preis erhielten Grosch und Steinbrink vom Vorsitzenden des Landesverbandes der DMSG Sachsen-Anhalt, Axel Vehres, persönlich. Dieser übergab die Urkunde im Anschluss an das 28. Patientenforum Anfang Mai. Gewürdigt wurde dabei auch die besonders langjährige Zusammenarbeit mit dem Landesverband.

Die Apotheke als Wegbegleiter

MS-Erkrankte benötigen eine jahrelange enge Unterstützung von Ärzten und Apothekern. „Wir sind Wegbegleiter für viele Betroffene, die sich vertrauensvoll mit all ihren Fragen an uns wenden“, so Ulrich Grosch, der auch für die Apotheker aus der Region Harz in der Kammerversammlung der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt sitzt.

Damit die neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft bei den Erkrankten Gehör finden, referierte Dr. Aiden Haghikia von der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg beim 28. MS-Patientenforum zum Thema „Multiple Sklerose und Darm“. Bekannt ist, dass Menschen, die unter Multipler Sklerose leiden, eine verändert zusammengesetzte Darmflora besitzen, die heute therapeutisch behandelt werden kann, um der Erkrankung etwas Einhalt zu gebieten.

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