In der Pandemie

Krankenkasse: Viel weniger jugendliche Rauschtrinker

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Berlin -

Monatelang keine Disco und lange Zeit Kontaktbeschränkungen: Die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns und anderen Schutzmaßnahmen hat Jugendlichen in den vergangenen zwei Jahren viele Freiheiten genommen. Ein Gutes hatte das: Weniger Jugendliche tranken so viel Alkohol, dass sie stationär behandelt werden mussten.

In der Corona-Pandemie haben sich in Mecklenburg-Vorpommern deutlich weniger Kinder und Jugendliche so betrunken, dass sie mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Im Jahr 2020 landeten 165 Mädchen und 228 Jungen zwischen 10 und 19 Jahren nach Alkoholmissbrauch in der Klinik, wie die Krankenkasse DAK in Schwerin mitteilte.

Dies sei ein Rückgang im Vergleich zu 2019 von 23,7 Prozent. Einen besonders großen Rückgang, um knapp 29 Prozent, gab es demnach bei den 15- bis 19-jährigen Jungs - möglicherweise, weil es aufgrund der Lockdowns weniger Gelegenheit zu Saufgelagen mit Kumpels gab. Die Kasse beruft sich bei ihren Angaben auf noch unveröffentlichte Zahlen des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern.

Die Leiterin der DAK-Landesvertretung in MV, Sabine Hansen, bezeichnete den Rückgang als ein positives Signal. Doch: „Noch immer trinken viele Kinder und Jugendliche sprichwörtlich bis der Arzt kommt.“ Es müsse verhindert werden, dass schon bald ein Nachholeffekt einsetzt und die Einlieferungen ins Krankenhaus wieder sprunghaft ansteigen. Deshalb setze die DAK in Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) ihre Alkohol-Präventionskampagne „bunt statt blau“ auch in diesem Jahr fort. „So bringen wir das wichtige Thema in den Schulalltag.“ Einsendeschluss für den Plakatwettbewerb gegen das sogenannte Komasaufen sei der 30. April.

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