Bis 2023

ViiV: Umstellung von HIV-Patienten nötig

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Berlin -

Der Hersteller ViiV nimmt mehrere HIV-Medikamente vom Markt. In Deutschland soll die Rücknahme bis Ende 2023 erfolgen. Patient:innen sollten rechtzeitig auf andere Therapie umgestellt werden.

ViiV informiert darüber, dass folgende HIV-Therapeutika vom Markt genommen werden:

  • Telzir (Fosamprenavir) 50 mg/ml Suspension zum Einnehmen
  • Telzir 700 mg Filmtabletten
  • Trizivir (Abacavir, Lamivudin, Zidovudin) 300 mg/150 mg/300 mg Filmtabletten
  • Celsentri (Maraviroc) 25 und 75 mg Filmtabletten
  • Tivicay (Dolutegravir) 10 und 25 mg Filmtabletten

Bei dem Präparat Celsentri bleiben die Filmtabletten in der Stärke 150 mg und 300 mg, sowie die orale Lösung mit 20mg/ml am Markt. Auch die Tivicay 5 mg Tabletten (dispergierbar) und die 50 mg Tabletten bleiben weiterhin verfügbar.

Laut Hersteller werden in den Behandlungsleitlinien mittlerweile andere Therapien bevorzugt. Patient:innen, die aktuell eines der von der Marktrücknahme betroffenen Präparate einnehmen, sollen sich für eine Therapieanpassung an ihren behandelnden Arzt/ ihre behandelnde Ärztin wenden.

Keine Neueinstellung mehr

„Um die Auswirkungen für Patienten, die diese Medikamente derzeit erhalten, als auch für deren Behandler so gering wie möglich zu halten, möchte ViiV Healthcare sicherstellen, dass Patienten als auch die Behandler genügend Zeit haben, um über geeignete alternative Behandlungsmöglichkeiten zu entscheiden, bevor diese Arzneimittel nicht mehr verfügbar sind. Eine Neueinstellung oder Umstellung auf diese Produkte sollte nicht mehr erfolgen“, so ViiV. Eigenmächtiges Absetzen der Medikation durch den/die Patient:in kann die Viruslast erhöhen und darf nicht erfolgen.

Zuletzt geriet die Infektionskrankheit aufgrund einer neuen Variante in den Fokus. In einer Langzeitstudie hatten Forscher im Februar eine bislang unbekannte, wohl ansteckendere Variante des HI-Virus in den Niederlanden entdeckt. Die sogenannte VB-Variante von HIV-1 weise eine etwa 3,5 bis 5,5 mal höhere Viruslast auf, sei leichter übertragbar und habe das Potenzial, größere Schäden am Immunsystem anzurichten, schreiben die Wissenschaftler der britischen Universität Oxford im Fachjournal „Science“.

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