Online-Aktivitäten pushen Gesamtnachfrage

Vichy-Chef: „Wir glauben an einen starken Sommer“

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Berlin -

Mit vier Marken ist L’Oréal in der Apotheke präsent. Dr. Hagen Wülferth, Geschäftsführer der Apothekendivision in Deutschland, Österreich und der Schweiz, erklärt, welche Trends in diesem Jahr im Mittelpunkt stehen, wie Vor-Ort-Apotheken von Online-Werbung profitieren können und warum der Stellenwert der Beratung in der Offizin steigt.

Die Apotheken rücken aus Sicht von Wülferth in Zukunft mehr in den Vordergrund: „Die Apotheke wird immer mehr zur ersten Anlaufstelle bei Hauptproblemen. Es wandelt sich und die Entwicklung freut mich, denn die Apotheke ist für uns ein unverzichtbarer Partner im Bereich der Dermokosmetik.“ Dabei sieht er die Hersteller in der Pflicht. Die nötigen Informationen erfordere Schulungen. „Wir sind vor Ort in tausenden Apotheken im Einsatz, damit die Beratung idealerweise von den Apothekenteams durchgeführt werden kann.“

Dazu komme die Unterstützung des Außendiensts bei der Präsentation der Produkte in der Offizin. „Wir setzen auf eine Kombination aus Schulungen, Verkaufsanimationen, Werbung und zielgerichteten Kampagnen, auch Online. Wer bei den großen Aktionen mitmacht und einen Fokus auf Dermokosmetik legt, kann großes Potenzial haben. Es liegt natürlich in der Entscheidung der Apotheken, was sie wie anbieten. Eine Apotheke mit einem ästhetischen Institut in der Nähe wird SkinCeuticals im Sortiment haben.“ Eine Land-Apotheke dagegen Marken wie CeraVe.

Die Vernetzung aus vor Ort und Online sei wichtig, betont er. Die Chancen für die Vor-Ort-Apotheken überwiegen das Risiko: „Das Wachstum muss an die Kundenbedürfnisse angepasst sein.“ Häufig kämen Kundinnen und Kunden mit ihrem Smartphone in die Apotheke und gingen gezielt zu den Produkten, die beworben würden. „Online-Aktivitäten steigern die Gesamtnachfrage nach Dermokosmetik, was häufig dazu führt, dass Kundinnen und Kunden gezielt in die Apotheke gehen, wo sie von der Expertise unserer Apothekenpartner profitieren und eine individuelle Beratung erhalten, was unersetzlich ist. Das zeigt, wie stark stationäre Apotheken von digitaler Sichtbarkeit profitieren können.“

Depotverträge aktualisiert

Deshalb seien auch die Depotverträge zuletzt präzisiert und für CeraVe in 2024 neu eingeführt worden. „Der Schutz und Ausbau der Apotheke ist für uns von größter Bedeutung. Die neuen Verträge schaffen einen Rahmen für eine noch engere Partnerschaft und tragen dazu bei, die hohe Beratungsqualität in den Apotheken sicherzustellen. Dabei ist unser Ziel, unsere Apothekenpartner bestmöglich zu unterstützen, um Menschen mit dermatologischen Lösungen zu versorgen.“

Zu großen Trends für Apotheken zählt Wülferth zufolge vor allem das Thema Sonne. „Wir glauben an einen starken Sommer.“ Im vergangenen Jahr sei der Frühsommer schlecht gewesen, was sich auch in den Zahlen zeige. „Aber das Bewusstsein der Menschen für Sonnenschutz steigt und das zeigt sich auch in den Apotheken.“ Von La Roche-Posay etwa gebe es in diesem Jahr drei Neueinführungen, von Vichy zwei. Weitere Treiber seien die Bereiche Gesichts- oder Haarpflege. „Die Kategorie Sonne ist aufgrund ihrer Saisonalität zwar kleiner als Hautpflege für Gesicht und Körper, aber wir verzeichnen hier ein stärkeres Wachstum als der Markt und sind mit dem Start des Sonnengeschäfts – begünstigt durch die guten Wetterbedingungen im März – sehr zufrieden. Apotheken spielen hier eine tragende Rolle.“

Wülferth ist auch die Ausweitung der Zielgruppe etwa bei Vichy ein Anliegen: „Wir wollen die Marke verjüngen und haben Influencer und Apotheken angesprochen. Die Resonanz der Neueinführung sehen wir im Abverkauf bestätigt. Gleichzeitig sind uns die Bedürfnisse unserer älteren Kundinnen wichtig. Aus diesem Grund lancieren wir ab Oktober eine innovative Pflege für reife Haut, basierend auf 20 Jahren Forschung.“ Die Einführung von Vichy Liftactiv Collagen Specialist 16 Bonding Serum sei eine der größten Neueinführungen in der Geschichte der Marke gewesen.

Technik-Tools für bei Hautproblemen

Auch mit neuer Technik wird das Geschäft vor Ort unterstützt: „Wir bieten gezielte Aktionen in den Apotheken an, um unsere dermatologischen, digitalen Analysetools, wir nennen es Beauty Tech, wie zum Beispiel für die Kopfhautanalyse Vichy Dercos ScalpConsult Pro, den Spotscan+ von La Roche-Posay und den SkinScope von SkinCeuticals vorzustellen“, sagt Wülferth. Der Dercos Scalp Consult Pro von Vichy etwa analysiere fünf wichtige Kopfhaut- und Haarparameter: Kopfschuppen, Haarfollikelminiaturisierung, Mikrobiombarometer der Kopfhaut, Haardurchmesser und Haaranzahl.

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