THC-Grenzwert überschritten: Warentest kritisiert CBD-Öle Alexandra Negt, 27.01.2021 12:53 Uhr
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Stiftung Warentest untersucht verschiedene CBD Öle. In einigen ist der THC-Grenzwert überschritten. Foto: Miss Nuchwara Tongrit/shutterstock.com
Berlin - 17 CBD-Produkte hat Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. 15 davon sind für die orale Einnahme gedacht, zwei Vertreter sind lediglich als Aromaöl deklariert und somit nicht zur Einnahme geeignet. Bei einigen Produkten wurden erhöhte THC-Werte festgestellt.
CBD boomt seit einiger Zeit. Dabei ist der rechtliche Status der Substanz immer noch fraglich. In einigen Städten schießen CBD-Stores aus dem Boden, in anderen Teilen Deutschlands bestellen Apotheken kein einziges Produkt mehr mit dieser Substanz, zu unklar sei der rechtliche Status. Auch Stiftung Warentest verweist darauf, dass aktuell nicht geklärt ist, ob das Cannabinoid als Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel einzustufen ist. Daraus resultiert für die Verbraucherorganisation ein gewisses Risiko bei der Einnahme.
Die positive Nachricht: Bei allen 17 getesteten Produkten ist die Mineralölbelastung gering. In keinem Öl konnten erhöhte Mengen an Erdöl ausgemacht werden. MOSH/MOAH-Verbindungen, die zu den chemischen Verbindungen der Mineralöle gehören, gelten weitläufig noch als potentiell kanzerogen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten.
Zu viel THC
Bei vier Produkten war zu viel THC enthalten. Beim „Pur Cannabisöl mit 2,75 % CBD“ von Canobo, dem „Bio CBD 5 % Vollextrakt in Hanföl“ von Duowell, den „CBD Softgel Kapseln 5 Milligramm“ von Hempamed und den „Nature Elements Vollspektrum Hemp Caps 25 mg“ von Natcan wurde die akute Referenzdosis überschritten. Laut Warentest handelt es sich bei der akuten Referenzdosis um die Menge THC, die kurzfristig aufgenommen werden kann, ohne dass psychomotorische und psychogene Effekte zu erwarten sind. Der Wert bezieht sich im Test auf eine 60 Kilogramm schwere Person.
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