„Rasant steigende Wirkstoff- und Produktionspreise bei eingefrorenen Preisen machen die Produktion von Arzneimitteln wie Paracetamol-Säften zum Verlustgeschäft. Kein Unternehmen hält das auf Dauer durch“, mahnt Andreas Burkhardt, General Manager Teva Deutschland & Österreich und stellvertretender Vorsitzender von Pro Generika. „Wir müssen den Kostendruck auf Generika endlich lockern – vor allem bei kritischen Arzneimitteln, die nur noch von wenigen Herstellern produziert werden. Festbeträge und Rabattverträge müssen so lange ausgesetzt werden, bis wieder mehr Unternehmen in die Versorgung eingestiegen sind. Ansonsten kommt es zu Versorgungsengpässen – das wissen wir nicht erst seit Tamoxifen.“
Für Pro Generika ist die Marktverengung bei flüssigen Paracetamol-Zubereitungen das beste Beispiel um erneut aufzuzeigen, wie gefährlich der Kostendruck bei Generika für die flächendeckende Versorgung der Patient:innen ist. Der Festbetrag von 1,36 Euro pro Flasche Paracetamol-Saft besteht seit 10 Jahren. Steigende Produktionskosten durch beispielsweise höhere Energiepreise führten bislang nicht zur Anpassung dieser Beträge.
EIne Möglichkeit um fehlende Ware zu kompensieren ist die patientenindividuelle Herstellung mittels Rezeptur. So kann der Wirkstoff beispielsweise in einer Dosierung von 50 mg/ml in der Grundlage Syrspend verarbeitet werden. Die Rezeptur ist 90 Tage lang haltbar. Sie kann sowohl bei Raumtemperatur als auch im Kühlschrank gelagert werden. Auch eine Verarbeitung im SyrSpend SF pH4 Pulver ist möglich. SyrSpendSF Alka eignet sich demnach nicht zur Anfertigung einer Suspension. Auch die „Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen DAC” eignet sich zur Herstellung einer Paracetamol-Suspension. Die Haltbarkeit der Suspension à 40 mg/ml wird mit vier Wochen angegeben. Da die Aufschüttelbarkeit nicht optimal ist, sollte das verwendete Primärgefäß rund doppelt so viel Volumen fassen können, wie verordnet. Die Eltern sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sehr stark schütteln müssen vor der Verabreichung.
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