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Paracetamol: Regelmäßige Einnahme kann Blutdruck erhöhen

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Berlin -

Paracetamol zählt zu den beliebtesten Schmerzmitteln weltweit. Meist wird das Analgetikum nur kurzzeitig verwendet, manchmal findet es jedoch auch längerfristig Anwendung. Die regelmäßige Einnahme ist jedoch mit Risiken verbunden: Einer aktuellen Studie zufolge kann dies den Blutdruck ansteigen lassen.

Normalerweise wird Paracetamol zur Behandlung von akuten Schmerzen verwendet. Ohne ärztliche Rücksprache soll der Wirkstoff nicht länger als drei Tage eingenommen werden. In Fachkreisen ist er für seine leberschädigenden Wirkungen bekannt, daher ist die Abgabemenge klar geregelt und die Packungsgröße auf 20 Tabletten limitiert.

Einer aktuellen Untersuchung der Universität Edinburgh zufolge könnte die regelmäßige Einnahme jedoch mit einem weiteren Risiko verbunden sein: Die Einnahme über einen Zeitraum von zwei Wochen erhöhte den Blutdruck der Proband:innen deutlich. Damit steigt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle.

Die Standard-Dosierung für Erwachsene beträgt 500 bis 1000 mg pro Einzeldosis. Maximal dürfen 4000 mg pro Tag eingenommen werden. Der Abstand zwischen den Einzeldosen sollte mindestens sechs Stunden betragen. Manchmal wird Paracetamol zur Behandlung von chronischen Schmerzen verwendet – vor allem, wenn andere Wirkstoffe aufgrund von Kontraindikationen oder Wechselwirkungen nicht in Frage kommen. Doch auch für Kund:innen, die regelmäßig Paracetamol wünschen, könnte ein Hinweis auf den Blutdruck-Anstieg von Bedeutung sein.

Blutdruck stieg unter Paracetamol deutlich an

In die Studie wurden 110 Proband:innen mit Bluthochdruck in der Vorgeschichte eingeschlossen. Sie erhielten randomisiert entweder viermal täglich ein Gramm Paracetamol oder Placebo über zwei Wochen hinweg. Anschließend wurden die Gruppen getauscht. Die Teilnehmer:innen wussten dabei nicht, ob sie Placebo oder Paracetamol erhielten. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Fachjournal „Circulation“ publiziert.

Es zeigte sich, dass bei der Gruppe, die gerade das Verum erhielt, der Blutdruck im Laufe der zweiwöchigen Behandlung deutlich anstieg. In der Placebo-Gruppe hingegen zeigte sich keine Erhöhung des Blutdrucks. Das Ausmaß der Erhöhung ist den Wissenschaftler:innen zufolge mit einem rund 20 Prozent erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall verbunden.

Langzeiteinnahme sollte vermieden werden

Das Team rät deshalb, die Langzeiteinnahme von Paracetamol zu überdenken – vor allem bei Patient:innen mit Hypertonie oder einem bestehenden Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Stattdessen solle der Wirkstoff nur in der niedrigsten wirksamen Dosierung und über einen möglichst kurzen Zeitraum verwendet werden. Der Nutzen einer langfristigen Verwendung soll vom Arzt/von der Ärztin sorgfältig abgewogen werden. Außerdem soll im Falle der Notwendigkeit einer regelmäßigen Einnahme der Blutdruck stets überwacht werden. Die Forscher:innen verweisen darauf, dass die kurzfristige Einnahme – beispielsweise bei Kopfschmerzen oder Fieber – weiterhin unbedenklich ist.

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