Pharmahandelskonzerne

Celesio: Funkelnagelneues Hauptquartier

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Berlin -

Alle unter einem Dach: Bisher waren die 380 Mitarbeiter von Celesio auf fünf, aus allen Nähten platzenden Standorten in Bad Canstatt verteilt. Seit dem 15. Mai haben sie alle viel Platz im Europa Plaza unweit des Stuttgarter Hauptbahnhofs gefunden. Mit der neuen Konzernzentrale lege man ein langfristiges Bekenntnis zur baden-württembergischen Landeshauptstadt ab, sagte Vorstandschef Brian S. Tyler.

Von Stuttgart aus will der Konzern das Wachstum auf dem europäischen Markt vorantreiben. Das neue Zuhause soll dabei maßgeblich helfen: Ein flexibles Bürokonzept über alle fünf Etagen hinweg werde die Zusammenarbeit der Mitarbeiter deutlich verbessern, so der Celesio-Chef. Gleichzeitig werde die Attraktivität als Arbeitgeber im Zukunftsmarkt Gesundheit gesteigert. Celesio ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Stuttgart. Entsprechend angetan zeigte sich auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn: Ein Gesundheitsunternehmen dieser Größe erhöhe die Attraktivität und wirtschaftliche Vielfalt im Herzen der Stadt, so der Politiker, der 2006 gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen um Biggi Bender einen Antrag pro Liberalisierung in den Bundestag eingebracht hatte.

Durch den Umzug ins Herzen der Stadt werde der Arbeitsplatz wesentlich besser erreichbar. Den notorischen Feinstaub in der City will Celesio mit einem bezuschussten Firmenticket für den öffentlichen Nahverkehr bekämpfen. Zudem werden Elektro-Dienstwagen getestet. Ökologisch wertvoll gibt sich auch der Firmensitz: Die Bauweise des Europe Plaza sei energieeffizient und klimafreundlich.

Die vormalige Konzernzentrale bestand zuvor aus einem viergeschossigen Zweckbau mit dem Charme eines Bürocontainers. Über lange Jahre war auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Bordell angesiedelt. In den vergangenen Wochen zog Celesio hier aus.

Mit der Internationalisierung wurden die Nachteile des alten Standorts zunehmend offensichtlich. Gäste mussten sich vom Flughafen bis zum anderen Ende der Stadt durchschlagen. Mit dem Auto waren Staus unvermeidlich, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wurde die Anreise zum Abenteuer. Nur einen Vorteil schien der Standort am Neckar gegenüber von Bad Cannstatt zu haben: Die Konzernzentrale lag im Wahlkreis der Grünen-Abgeordneten Biggi Bender, die sich für Liberalisierungsthemen mehr als offen zeigte.

Vor allem aber wurde es bei Celesio zu eng. Obwohl die Gehe-Hauptverwaltung in ein benachbartes Gebäude zog, platzte die Konzernzentrale aus allen Nähten. Da ein Anbau im Quellgebiet schwierig war, zogen ganze Abteilungen aus: auf die andere Straßenseite, in ein Bürogebäude in der Nähe sowie ins Cannstätter Carré knapp zehn Minuten mit dem Auto entfernt.

Bereits vor fünf Jahren wurde daher über einen Umzug nachgedacht – selbst Berlin soll damals zur Diskussion gestanden haben. Am Ende entschied man sich, in Stuttgart zu bleiben: 2015 wurden Verträge unterzeichnet: Der Konzern sicherte sich bei einem Neubauprojekt in der Nähe des Hauptbahnhofs langfristig die Hälfte der Fläche. In die bisherige Konzernzentrale in der Neckartalstraße soll die Gehe-Hauptverwaltung mit 240 Mitarbeitern in die bisherige Konzernzentrale ziehen. Der bisherige Sitz soll dann vermarktet werden.

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