Von Antibiotika bis Vitamine

Neue Wirkstoffe und Wirkstärken

, Uhr
Berlin -

Zum 15. Januar gibt es einige neue Arzneimittel am Markt. So ist für den Einsatz in Kliniken ein neues Antibiotikum verfügbar: Das Wirkspektrum umfasst aerobe gramnegative Erreger. Die bereits am Markt erhältlichen Fertigarzneimittel Polivy und Trulicity sind ab sofort in zusätzlichen Wirkstärken verfügbar und Wörwag launcht mit Multovitan ein neues Multivitaminpräparat.

Fetcroja (Cefiderocol, Shionogi)

Fetcroja enthält das Siderophor-Cephalosporin Cefiderocol. Das Arzneimittel ist indiziert bei Infektionen mit aeroben gramnegativen Erregern. Hierzu gehören beispielsweise Infektionen mit Salmonellen oder Shigellen, aber auch Escheria coli und der Erreger Haemophilus influenzae, der eine Meningitis auslösen kann. Das Besondere: Das neue Antibiotikum kann Resistenzmechanismen durch einen speziellen Wirkmechanismus umgehen. Der Einsatz erfolgt ausschließlich bei hospitalisierten Patienten, wenn andere antiobiotische Therapien versagen.

Cefiderocol hat nur eine schwache oder gar keine Wirkung gegen die meisten grampositiven und anaeroben Erreger. Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Penicillinen, anderen Betalactam-Antibiotika und Carbapeneme können auch gegen Cefiderocol überempfindlich sein. Deshalb sollte vor Einleitung einer Therapie mit dem neuen Antibiotkikum eine eventuelle Überempfindlichkeit sorgfältig abgeklärt werden.

Polivy (Polatuzumab vedotin, Roche)

Im vergangenen Februar erhielt Polivy die Zulassung zur Behandlung des rezidivierendem oder refraktärem diffusen großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL). Das Medikament enthält den Mitosehemmstoff Polatuzumab vedotin und ist das erste Chemotherapeutikum für Patienten, die auf eine hämatopoetische Stammzelltransplantation nicht ansprechen. Nun ist eine neue Wirkstärke verfügbar: Neben der Durchstechflasche mit 140 mg Wirkstoff ist ab sofort auch ein Vial mit 30 mg Polatuzumab vedotin verfügbar. Auch bei der neuen Wirkstärke enthält 1 ml Lösung nach Rekonstitution 20 mg Wirkstoff.

Trulicity (Dulaglutid, Lilly)

Das gentechnisch hergestellte Antidiabetikum Dulaglutid ist jetzt auch in den Wirkstärken 3 mg und 4,5 mg erhältlich. Bislang waren vom langwirksamen Analogon des Inkretins Glucagon-like-peptide 1 (GLP-1) nur Fertigpens mit 0,75 mg oder 1,5 mg Wirkstoff verfügbar. Dulaglutid stimuliert wie GLP-1 glucoseabhängig die Insulinsekretion und senkt die Glucagon-Konzentration. Darüber hinaus verlangsamt es die Magenentleerung und reduziert den Appetit.

Reicht eine Basistherapie in Verbindung mit oralen Antidiabetika wie Metformin nicht aus, um eine ausreichende glykämische Kontrolle zu erzielen, ist eine Therapieintensivierung mit Wirkstoffen wie Dulaglutid notwendig. Die Leitlinie empfiehlt als ersten Schritt eine Injektionstherapie mit GLP-1-RA. Erst wenn unter diesen Wirkstoffen kein ausreichendes Therapieziel erreicht wird, soll die Gabe von Insulin erfolgen. Die Injektion erfolt einmal wöchentlich subcutan unabhängig von den Mahlzeiten.

Multovitan (Vitamin-Komplex, Wörwag)

Das Vitaminpräparat Multovitan ist indiziert bei Mangelerscheinungen mit Krankheitswert, die mit der Ernährung nicht behoben werden können. Hierzu gehören neben Malabsorption, -digestion und -utilisation auch Patienten, die auf eine chronische Dialyse angewiesen sind, sowie Frauen mit Risikoschwangerschaft mit vorausgegangenen Aborten oder Geburten mit Neuraltubendefekten. Jede Tablette enthält 500 mg Vitamin C, 200 mg Nicotinamid, 54,35 mg Calciumpantothenat, 20 mg Vitamin B2, 20 mg Vitamin B6, 10 mg Benfotiamin, ein fettlösliches Vitamin B1-Derivat, 3 mg Folsäure und 0,3 mg Biotin.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
An Arbeitsschutzmaßnahmen denken
Rezeptur: Talkum als Gefahrstoff eingestuft
Selbstzahlertermine während GKV-Sprechzeiten
Urteil: Kein Cash für schnellere Arzttermine
Mehr aus Ressort
Investmentgesellschaft will einsteigen
Sanofis OTC-Sparte: Partner statt Käufer
Vierseitiger Shop-Apotheke-Flyer
Apotheker: „Jauch gibt uns den Rest“
Massenklage wegen Krebsrisiko
GSK: Milliardenzahlung wegen Zantac

APOTHEKE ADHOC Debatte