Panne bei Uebe

„Jetzt bei dm“: Apothekenprobe mit Drogeriewerbung

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Berlin -

Das Team der Apotheke am Dreifaltigkeitsplatz in Landshut staunte nicht schlecht, als es beim Inspizieren von Pflastermäppchen der Marke Moskinto auf einer Innenlasche den Aufdruck „Jetzt bei dm“ entdeckte. Da der Werbeaufdruck auf den Proben von außen nicht zu erkennen sei, könnten Apothekenteams so ungewollt Werbung für die Drogeriekette machen, ärgert sich das Team. Laut Hersteller handelt es sich um eine Verwechslung.

Man habe einen großen Karton mit Mustern des Pflasters erhalten, „die wir jetzt alle wieder aus den Zugaben-Schubladen am HV aussortieren mussten“, berichtet eine Mitarbeiterin. Der Grund: Öffnet man das Pflastermäppchen, prangt auf einer der Laschen groß das dm-Logo. „Von außen sieht man es überhaupt nicht, man denkt einfach, es handelt sich um ein übliches Produktmuster.“

Das Team in Landshut ärgert sich: „Die Produktmuster sind mit der Bevorratung eingetroffen. Ich gehe davon aus, dass wir nicht die einzige Apotheke sind, die Moskinto-Produkte dauerhaft an Lager hat.“ Sie betont: „Wir wollen keineswegs Werbung für dm machen – genau das passiert aber, wenn der Kunde die Zugabe zu Hause öffnet.“ Immerhin baut die Drogeriekette geraden einen eigenen Versandhandel mit OTC-Produkten auf – und wird damit zur direkten Konkurrenz für Vor-Ort-Apotheken.

Vertriebsfirma weiß von nichts

Da es sich um ein gängiges Produkt handele, könne man sich vorstellen, dass nicht jede Apotheke die Zugaben überprüfe: „Die Pflaster sind schon lange auf dem Markt, viele Kollegen denken sich vielleicht, dass man es den Kunden bedenkenlos mitgeben kann – und dann kommt sowas dabei raus“, ärgert sich die Mitarbeiterin.

Nach der Entdeckung habe sie sofort bei der zuständigen Vertriebsfirma Uebe angerufen. Dort habe man an den Hersteller verwiesen. Die Produktproben habe man selbst nicht überprüft, sondern lediglich weitergeleitet; man wisse nichts vom dm-Aufdruck, hieß es. Man versprach dem Team gegenüber aber, den Sachverhalt zu prüfen.

Der Mitarbeiterin reicht das nicht: „Vielleicht handelt es sich um eine Verwechslung, dennoch möchten wir andere Apothekenteams darauf aufmerksam machen und vor der vermeintlichen dm-Werbung warnen.“

Hersteller betont Verwechslung

Auf der Website des Herstellers Apaloo aus Baden-Württemberg sind neben dem Apotheken-A auch die Drogerien dm, Rossmann und Müller sowie die Einzelhändler Edeka, Rewe und Amazon aufgeführt. Außerdem vertreibt der Hersteller seine Produkte über einen eigenen Webshop.

Apaloo betont, dass es sich um eine Verwechslung handele: „Für unsere Apotheken nutzen wir immer eine neutrale Version mit Hinweis auf unser Mückenspray No Pieks, welches ebenfalls in der Apotheke vom Kunden erworben werden kann. Wir werden unsere Lagermitarbeiter diesbezüglich nochmals sensibilisieren.“ Betroffene Apotheken könnten sich für einen Umtausch an den Kundenservice wenden.

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