Großhandel

AEP: Kein Fremdeinfluss, keine Geldsorgen

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Berlin -

Die Kapitalerhöhungen beim Großhändler AEP waren laut der Geschäftsleitung Teil des Business Plans. Die laufenden Investitionen sind demnach auf Wachstum ausgelegt. Dass die Beteiligung des ehemaligen Celesio-Chefs Fritz Oesterle ausgerechnet jetzt publik gemacht wird, hält man bei AEP für einen gezielten Angriff auf das eigene Geschäftsmodell.

AEP stellt klar, dass Oesterle zusammen mit anderen Gesellschaftern über eine Beteiligungsgesellschaft einen Anteil von weniger als 5 Prozent an der AEP-Holding halte. Diese indirekte Beteiligung resultiere aus einem persönlichen Kontakt mit Professor Dr. Nikolaus Fuchs aus der Projektphase von AEP, die mehr als vier Jahre zurückliege.

Wesentliche und bestimmende Gesellschafter seien mit mehr als 75 Prozent die Österreichische Post, Dr. Martin Bartenstein (GL Pharma) und die Fonds von Fuchs. Diese hätten ein „langfristiges und strategisches Interesse“ an AEP, so die Geschäftsleitung.

Gleichzeitig will AEP den Eindruck inhaltlicher Einflussnahme von außen unbedingt vermeiden. So seien Geschäft und Strategie seit der Gründung 2012 Sache der Geschäftsführung. Auch habe das heutige Konzept der AEP mit dem aus der Projektphase nur noch wenig gemein. Es sei vielmehr in den vergangenen Jahren entsprechend den Kundenbedürfnissen weiterentwickelt worden.

AEP hatte im vergangenen Jahr gleich zweimal frisches Geld benötigt: Ende August beschlossen die Gesellschafter eine Kapitalerhöhung von 2,4 Millionen Euro. Im November wurden 5,5 Millionen Euro eingetrieben. Post und GL Pharma erklärten sich bereit, den Betrag zu übernehmen und sind seitdem Herr im Haus mit einem Anteil von mehr als Dreiviertel am Unternehmen.

In Alzenau erklärt man den Kapitalbedarf so: „Die AEP ist ein Wachstumsunternehmen und investiert laufend in steigendes Working Capital, in den Ausbau der Kapazitäten, in die Weiterentwicklung der IT sowie in Wachstum. Das hierfür benötigte Kapital ist geplant und Teil des Business Plans.“ Die Hauptgesellschafter hätten dieses Kapital in der Vergangenheit zur Verfügung gestellt und sich auch für die Zukunft langfristig verpflichtet. „Sämtliche erforderlichen Finanzmittel für weiteres Wachstum sind genehmigt und stehen der AEP uneingeschränkt zur Verfügung“, stellt die Geschäftsleitung klar.

Nach eigenen Angaben konnte AEP seit dem Start 2013 fast 20 Prozent der deutschen Apotheker von sich überzeugen – wobei diese Zahl nichts über den aktuellen Marktanteil aussagt. Trotzdem ist man sich bei AEP sicher, „eine wirkliche Alternative im Großhandel in Deutschland geschaffen haben“. Auch in Zukunft will der Großhändler „eine Alternative zu dem bestehenden Oligopol schaffen“. Langweilig dürfte es jedenfalls nicht werden in Alzenau in den kommenden Monaten.

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