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Perrigo kauft Yokebe

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Berlin -

Omega bekommt einen neuen Schatz ins Portfolio: Der Mutterkonzern Perrigo übernimmt Naturwohl Pharma. Das bayerische Unternehmen ist in Apotheken vor allem für sein Diätpulver Yokebe bekannt. Nach Marktführer Almased kommt die Aktivkost in der Offizin auf einen Anteil von rund 20 Prozent.

Yokebe wurde 2010 eingeführt. Perrigo geht davon aus, mit der Marke in diesem Jahr einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro zu erwirtschaften. Die Distribution wird hierzulande Omega übernehmen, als Ergänzung zur XLS Medical-Serie. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Münchener Hersteller hat für die Werbung eine Media-for-Revenue-Partnerschaft mit ProSieben Sat.1 abgeschlossen und musste für die Sendeplätze nur eine Umsatzbeteiligung zahlen. Die Werbevereinbarung soll beibehalten werden.

Naturwohl Pharma erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 27 Millionen Euro. Lactostop wurde im Juni 2014 an Dermapharm verkauft. Das Produkt ersetzt die bei lactoseintoleranten Personen fehlende körpereigene Lactase.

Schwesterfirma ist Dr. Fischer Gesundheitsprodukte (Deseo, Taumea, Revoton) mit einen Umsatz von rund 16 Millionen Euro. Gesellschafter der Gruppe sind Dr. Clemens Fischer und Madlena Hohlefelder.

Perrigo hatte Ende 2014 den belgischen OTC-Hersteller Omega übernommen. Nach der Übernahme hatte Perrigo-Chef Joseph C. Papa angekündigt, seine Produkte auch in Europa einführen zu wollen. Der US-Pharmahersteller ist vor allem in der USA bekannt und stellt OTC-Produkte, Rx-Medikamente sowie Tierarzneimittel und Babynahrung her. Die Umsätze lagen zuletzt bei vier Milliarden US-Dollar.

Nach Angaben von IMS Health werden pro Jahr Schlankheitsmittel und Produkte zur Gewichtsabnahme im Wert von knapp 140 Millionen Euro verkauft. Nach Wert wächst der Markt, allerdings war die Zahl der verkauften Packungen mit 16,5 Millionen Einheiten zuletzt rückläufig.

Almased ist mit einem Marktanteil von etwas unter 50 Prozent die Nummer 1. Yokebe hat für den zweiten Platz viel investiert: Nach Nielsen lagen die Brutto-Werbeausgaben für das Produkt 2013 mit 20 Millionen Euro genauso hoch wie die Erlöse auf Basis der Verkaufspreise. Die Werbekosten zu Listenpreisen hatten den gesamten Umsatz auf Apothekenverkaufspreisen aufgezehrt.

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