Sonderangebote für Kurzläufer

Disapo: Mengenrabatt für Kinder-Paracetamol

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Berlin -

Nach dem Eigentümerwechsel setzt Disapo auf hohe Rabatte bei OTC-Präparaten. Die Kundschaft wird aktuell mit Schmerztabletten für unter 1 Euro gelockt. „Preishammer bei Kopfschmerzen“, titelt der niederländische Versender, der im vergangenen Sommer von Douglas an Mya Health verkauft wurde. Dass es sich dabei um Zäpfchen für Kinder bis acht Jahre handelt, lässt der Versender auf den ersten Blick unerwähnt. Außerdem gibt es Kurzläufer als Sonderangebote.

Im Versandhandel zählt vor allem der Preis. Disapo probiert nach dem Verkauf durch Douglas verschiedene Marketingstrategien aus. Über den Newsletter wurden die Kundinnen und Kunden jüngst etwa aufgerufen, Produkte zu „retten“ und dabei zu sparen. Die Aktion bewarb „hochwertige Produkte, die bald ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen – und das zu besonders attraktiven Preisen“, hieß es. „So leisten Sie einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem Sie Ressourcen schonen und dabei clever sparen.“

OTC-Präparate mit hohen Rabatten

Angepriesen wurden unter anderem Iberobiotics für knapp 19 Euro (Bayer), Calmvalera für 11 Euro (Hevert) oder Nivea-Creme für knapp 3 Euro (Beiersdorf). Wann die Produkte verfallen, war auf den ersten Blick nicht ersichtlich.

Werbung mit Kinder-Zäpfchen

Im aktuellen Newsletter wird weiter an der Preisschraube gedreht: „Kopfschmerzen? Nicht bei diesen Preisen: Paracetamol für nur 0,88 Euro“, lautet der Slogan. Tatsächlich handelt es sich dabei um Zäpfchen für Kinder von Stada, die mit einem Rabatt von 75 Prozent angeboten werden. Wer zwei bis fünf Packungen kauft, erhält einen weiteren Nachlass und muss pro Packung nur 75 Cent zahlen.

Beworben werden nicht nur günstige Zäpfchen, sondern auch Filmtabletten. 80 Aspirin 500 mg (Bayer) gibt es für knapp 15 Euro sowie Ibudolor akut 400 mg (50 Stück, Stada) und Naradex (2 Stück, Dexcel) für jeweils 2 Euro.

Der Versender mit Sitz in Heerlen wird seit August von Alexander Swagemakers geführt. Verantwortlicher Apotheker ist Jacques Waterval, der mit Ralf Däinghaus vor mehr als 20 Jahren DocMorris gegründet hatte.

2022 übernahm Douglas den Betrieb. Das Geschäft ist jedoch trotz hoher Medienbudgets und zahlreicher Rabattaktionen nicht richtig angelaufen. Bereits vor dem Börsengang wurde deshalb ein Käufer gesucht, um die Altlast aus der Zeit der früheren Konzernchefin Tina Müller loszuwerden. Mit dem Verkauf verabschiedete sich die Parfümeriekette auch von der Strategie, Beauty und Gesundheit zusammenführen und in den Apothekenmarkt eintreten zu wollen.

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