Adexa will es genau wissen

Umfrage zur Arbeitssituation in Impfzentren

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Berlin -

Die Adexa hat Apotheker und PTA, die in einem Impfteam oder -zentrum arbeiten, zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. Die Gewerkschaft will sich so einen Überblick verschaffen, um die Interessen von Apothekenangestellten bei dieser neuen Aufgabe berufspolitisch und in der gewerkschaftlichen Rechtsberatung optimal zu vertreten.

In einigen Bundesländern sind die ersten PTA bereits in den mobilen Teams für die Impfstoffaufbereitung zuständig. Auch in den Impfzentren soll die Aufbereitung vielerorts durch pharmazeutisches Personal erfolgen. Aus diesem Grund will die Adexa mittels Umfrage mehr über die Arbeits- und Rahmenbedingungen in den einzelnen Bundesländern erfahren. Die Umfrage setzt sich aus 22 Fragen zusammen.

Neben dem Beruf, den man ausübt, wird auch der eigentliche Arbeitsplatz abgefragt – und ob der Arbeitgeber einen für die Tätigkeit im Impfteam oder Impfzentrum freistellt. Apotheker und PTA können Angaben zu den vereinbarten Arbeitsstunden machen. Hier sind Angaben von wenigen Stunden pro Woche bis zur Vollzeitbeschäftigung möglich. Die Gewerkschaft interessiert sich auch dafür, wann die Arbeit geleistet wird. So können die Befragten angeben, ob sie im Schichtbetrieb oder ganztags arbeiten. Auch nach Wochenendarbeit wird gefragt.

Die Befragten sollen angeben, unter welchen Bedingungen die Anstellung erfolgte. In einigen Bundesländern werden Apotheker und PTA fest beim Auftraggeber angestellt. In anderen Bundesländern erfolgt die Anstellung auf Honorarbasis. In einem freien Feld kann angegeben werden, wer der Vertragspartner oder Auftraggeber ist. Auch Angaben zur Entlohnung können gemacht werden. Als geringster Stundenlohn können 20 Euro ausgewählt werden. Das Maximum liegt bei über 140 Euro. So erhält die Gewerkschaft einen Überblick über die regionalen Unterschiede innerhalb der Entlohnung.

Die Gewerkschaft möchte mit Hilfe der Umfrage auch erfahren, ob der Arbeitnehmer und die eigentliche Tätigkeit versichert sind. So lautet eine Frage: „Wurde beziehungsweise wird für das Arbeitsverhältnis eine Versicherung abgeschlossen, mit der Sie in Haftungsfällen und/oder bei Unfällen abgesichert sind?“ Die Adexa möchte auch wissen, inwiefern die Mitarbeiter geschult wurden und ob diese vorbereitungsmaßnahmen als ausreichend empfunden werden. In einem freien Textfeld kann man Bedenken oder mögliche Risiken niederschreiben.

Die Adexa sieht die Mithilfe der PTA in mobilen Impfteams als „Aufwertung des Berufsbildes“. Der mRNA-Impfstoff von Biontech kommt als Mehrdosenbehältnis in den Zentren an. Vor Ort muss die Verdünnung und Auseinzelung erfolgen, die PTA arbeitet hierbei nach aseptischen Arbeitsweisen. „Dabei sind ihr pharmazeutischer Sachverstand und ihre labortechnische Präzision gefragt“, so die Adexa.

Die Adexa nimmt die Aufgabe der PTA in den Impfteams zum Anlass, um erneut über das PTA-Reformgesetz zu sprechen: „Die Aufwertung von Berufsbild und Ausbildung der PTA war überfällig – und es ist bedauerlich, dass das PTA-Reformgesetz erst 2023 in Kraft tritt. Denn damit wird immerhin unter bestimmten Voraussetzungen das ‚Arbeiten unter Verantwortung‘ möglich.“ Die Adexa ist in der Verzögerung aber auch etwas Gutes: „Denn mit den Erfahrungen aus der Pandemie könnte das Gesetz noch vor seinem Inkrafttreten nachgebessert werden.“ Wie genau diese Nachbesserung aussehen könnte, darüber möchte die Gewerkschaft noch im Januar informieren.

 

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