Alkohol für Desinfektionsmittel

Phytohersteller teilen mit Apotheken

, Uhr
Berlin -

Um Desinfektionsmittel herstellen zu können, brauchen Apotheken große Mengen an Alkohol. Neben Brennereien greifen ihnen auch Phytohersteller unter die Arme, die einen Teil ihrer Vorräte abgeben – ohne die Produktion zu gefährden.

Dr. Willmar Schwabe lieferte 4000 Liter Isopropanol an Apotheken im Umkreis von Karlsruhe aus. „Wir möchten die Apotheken in der Region in dieser herausfordernden Zeit unterstützen. Wichtig ist, dass sich das Apothekenpersonal im Kundenkontakt gut schützen kann, zum Beispiel durch regelmäßige Händedesinfektion”, so Firmenchef Olaf Schwabe. „Und dass der Bedarf vorhanden ist, haben wir an der schnellen Resonanz gesehen.”

Kammerpräsident Dr. Günther Hanke lobte die Initiative: „Der Nachschub von industriell hergestellten Desinfektionsmitteln ist momentan schwierig bis unmöglich. Daher begrüßen wir die Aktion der Schwabe-Gruppe zur Versorgung der Apotheken sehr.” Auch Tatjana Zambo, Vizepräsidentin des Landesapothekerverbands und Vorsitzende der LAV-Region Rastatt/Baden-Baden, freut sich: „Wir finden das großartig, wie partnerschaftlich hier regional agiert wird. Die Aktion stärkt uns Apotheken und hilft uns, mit unseren Teams auch selbst für unsere wichtige Arbeit fit zu bleiben!”

Geliefert wurden die Kanister durch Außendienstmitarbeiter, natürlich ohne dabei Kontakt zu Apothekenpersonal zu haben. Der Erlös der Aktion soll komplett der Umckaloabo-Stiftung zugutekommen, die seit zehn Jahren Projekte im südlichen Afrika fördert – einer Region, die vermutlich von der Corona-Pandemie zukünftig besonders betroffen sein wird.

 

Auch Hevert hat einen Teil seiner Produktion umgestellt und beliefert regionale öffentliche Stellen mit medizinischem Handdesinfektionsmittel nach WHO-Rezeptur. „Die Corona-Krise führt überall zu Engpässen in der Versorgung mit dringend benötigten Hilfsmitteln – genau hier möchten wir ansetzen und Unterstützung anbieten“, so Geschäftsführer Marcus Hevert. „Wir werden ab sofort Handdesinfektionsmittel herstellen, auch, wenn dieses Produkt nicht zu unserem eigentlichen Produktportfolio gehört. Nach nicht einmal einer Woche Vorlaufzeit ist es uns gelungen, eine erste Charge von 500 Litern Handdesinfektionsmittel an Vertreter der Kreisverwaltung Bad Kreuznach auszuliefern. Uns ist bewusst, dass dies nur ein kleiner Beitrag in der gegenwärtigen Krise ist. Aber wir möchten unbedingt unserer sozialen Verantwortung gerecht werden und im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen.“

Desinfektionsmittel gehört nicht zum Produktportfolio des Naturheilkundeexperten aus dem Nahetal. Eine kurzfristig gegründete Task Force aus Mitarbeitern verschiedenster Bereiche hat in Rekordzeit die notwendigen organisatorischen und produktionstechnischen Voraussetzungen geschaffen. „Wir stellen gemäß WHO-Rezeptur her und können derzeit in Kunststoffkanister mit einem Volumen von 5 Liter abfüllen“, so Carsten Büttner, Leiter Supply Chain Management. „Ein herzliches ‚Dankeschön‘ an alle Mitarbeiter, die diese Sonderleistung möglich gemacht haben.“

Das Hevert-Handdesinfektionsmittel wird ausschließlich zur Unterstützung regionaler Institutionen produziert. Eine direkte Abgabe an Endverbraucher ist nicht möglich. Hevert steht in engem Kontakt mit dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) Rheinland-Pfalz und Gesundheitsamt Bad Kreuznach, um zu klären, wo konkrete Unterstützung im derzeitigen Infektionsgeschehen am dringendsten notwendig ist. Die Abgabe erfolgt dann nach Empfehlung der Experten.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
„Pharma Deutschland“
BAH: Neuer Name, neuer Vorstand
Mehr aus Ressort
Reha-Sparte wird abgestoßen
GHD verkauft OTB
Mitte des Jahres ist Schluss
Avoxa beerdigt Apotheken Magazin

APOTHEKE ADHOC Debatte