Studienknick in Greifswald

Tiefstand: Noch nie so wenig Pharmazie-Studenten

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Berlin -

Die Apotheken brauchen Nachwuchs – doch an den Universitäten werden die Studierenden rar. Die Pharmazie ist von dem Rückgang betroffen, der auch mit der demographischen Entwicklung zusammenhängt. In Greifswald gab es in diesem Sommersemester die niedrigste Erstsemesterzahl – nicht einmal die Hälfte der Plätze ist besetzt.

Die Anzahl Studierender im Fach Pharmazie liegt bundesweit seit 2017 relativ konstant bei rund 16.000. Einen leichten Einbruch gab es laut Abda-Zahlen 2023: Erstmals seit Jahren sank die Zahl der Studierenden wieder auf 15.793. „Die Bewerberzahlen für Pharmazie sinken – wie bei vielen anderen Studiengängen auch – seit mehreren Jahren bundesweit, das ist primär der demographischen Entwicklung geschuldet“, sagt eine Sprecherin der Universität Greifswald.

Dort verzeichnete man jedoch in diesem Sommersemester erstmals einen Negativrekord: „Die Universität Greifswald hatte allerdings noch nie so eine geringe Zahl an Studienanfängern in der Pharmazie wie im Sommersemester – auch darin begründet, dass fast keine Bundesländer auf das Sommersemester getaktet die Schulabschlüsse anbieten“, sagt sie. Von den 65 Plätzen pro Semester haben sich in diesem Sommersemester nur 26 Studierende eingeschrieben.

Pharmazie mit Studienknick

Das Fach sei „vom gegenwärtigen Studienknick betroffen“, so die Sprecherin. An der 1456 gegründeten Universität Greifswald besitzt die Pharmazie eine lange Tradition. Bereits 1559 wurde mit Franziskus Joel (1508 – 1578) ein Apotheker auf die zweite Professur für Medizin berufen, der pharmazeutische Lehrinhalte vermittelte und in seinen Büchern behandelte. Die Sektion Pharmazie wurde erst 1968 gegründet; 35 Apothekerinnen und Apotheker sind als Lehrende dort tätig. „Wir würden sehr gerne mehr Pharmazie-Studierende an der Universität Greifswald begrüßen“, sagt die Sprecherin.

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