Apotheker lässt sich nicht unterkriegen

Schmierereien an Easy-Testzentrum

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Berlin -

Das neue Werbebanner für das Testzentrum von Apotheker Andreas Grünebaum wurde von Kritikern der Corona-Maßnahmen verschandelt. In der Nacht zu Montag beschmierten Unbekannte das großflächige Plakat. Der Inhaber der Easy-Apotheke Bruchköbel erstattete Anzeige gegen Unbekannt.

„Stoppt den Corona-Wahnsinn“ – steht mit roter Farbe über dem roten Apotheken-A vor dem Zelt des Testzentrums. „Da sind Schmierfinken unterwegs gewesen“, sagt Grünebaum. An der Seite sei „Fake-Pandemie“ aufgesprüht worden. Auch an anderen Orten wie einem nahen Supermarkt, einer Sporthalle, einer Unterführung und zwei Schulen waren die Randalierer aktiv.

Der Apotheker ist gerade dabei, vor seinem Betrieb ein Testzentrum zu eröffnen. Erst am vergangenen Freitag sei die Werbung angebracht worden, sagt Grünebaum. Diese Woche soll es mit der Terminvergabe losgehen. Zunächst war er skeptisch, was die Eröffnung anging. „In der Apotheke konnte ich es nicht machen.“ Dann entschloss er sich nach Kundenanfragen, ein Zelt auf dem Parkplatz vor der Apotheke aufzustellen. „Ich habe es anfangs abgelehnt, weil ich dachte, ein Testzentrum ist nicht machbar, aber es ist durchaus machbar.“

Auch seine Mitarbeiter sind schockiert. „Das ist schon gruselig, dass nachts Leute unterwegs sind und Eigentum beschmieren“, sagt eine Angestellte. Grünebaum will sich von dem Vandalismus nicht unterkriegen lassen. Ein neues Werbebanner sei bereits bestellt. „Wir lassen uns nicht beirren und machen weiter.“ Testen sei sinnvoll, weil die Menschen damit kurzfristig Freiheiten zurückbekämen. Zudem sei organisiert, dass der Parkplatz künftig videoüberwacht werde. Was den Apotheker viel mehr ärgert, sind Anfeindungen über Facebook. Als er über das soziale Netzwerk Personal für die Teststelle gesucht hat, wurde in einem Kommentar zum Boykott aufgerufen. Ein anderer Nutzer forderte die anderen auf, sich mit gefälschten E-Mail-Adresse anzumelden, um das Angebot zu torpedieren.

 

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