Vom Migranten zum Großapotheker Torsten Bless, 16.12.2017 09:19 Uhr
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Aryo Kourie bekommt in der Europa-Apotheke viel Unterstützung von seiner Frau Rama. Foto: Europa-Apotheke
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Im Oktober erfuhr er durch Zufall, dass die Europa-Apotheke in Mainz leer stand. Foto: Europa-Apotheke
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Es ist die größte Apotheke in Mainz. Foto: Europa-Apotheke
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Frau Rama kümmert sich um den umfangreichen Kosmetikbereich. Foto: Europa-Apotheke
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Auch eine Blutanalyse und eine Vitamin-D-Messung bietet das Ehepaar an. Foto: Europa-Apotheke
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Einen besonderen Schwerpunkt legt Kourie auf ein optimales Arzneimittelmanagement. Foto: Europa-Apotheke
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Um mögliche Wechselwirkungen mit seinen Kunden abzuklären, übernimmt er nach Feierabend sogar den kostenlosen Botendienst. Foto: Europa-Apotheke
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In seiner Freizeit engagiert sich Kourie in der Flüchtlingshilfe, er will Pharmazeuten und Ärzten bei der Eingliederung in Deutschland helfen. Foto: Europa-Apotheke
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Auch Christoph Huskamp greift einem Flüchtling unter die Arme. Kong James Gatluak aus dem Südsudan arbeitet jetzt in der Idsteiner Christophorus-Apotheke. Foto: Christophorus-Apotheke
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Im Team ist Gatluak sehr beliebt, demnächst soll er in der Beratung von arabischen Flüchtlingen eingesetzt werden. Foto: Christophorus-Apotheke
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Zunächst ist er in der Warenwirtschaft beschäftigt. Besteht er seine Deutsch-Prüfung, kann er die Anerkennung seiner tschechischen Approbation beantragen. Foto: Christophorus-Apotheke
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Monatelang haben die Apotheker Rami Joria und Rami Ali sowie der Brasilianerin Luciana Fahrat Hilst auf ihre deutsche Approbationsurkunde gewartet. Foto: Stern-Apotheke
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Denn es hieß, Approbationsurkunden könnten erst dann ausgestellt werden, wenn eine Arbeitserlaubnis vorliegt. Sie gibt es allerdings nur mit der Approbation. Foto: Stern-Apotheke
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Vor allem für die drei jungen Apotheker ist es hart gewesen, so kurz vor dem Ziel eventuell aufgeben zu müssen. Foto: Stern-Apotheke
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Während in der Heimat vieles in Trümmern liegt, versuchen einige syrische Apotheker in Deutschland den Neuanfang. Foto: Ärzte ohne Grenzen/ Twitter
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Mona Bassal aus Ägypten hat den Fachsprachentest bestanden. Guntram Gläser, Claudia Mapolie, Mona Bassal und Dagmar Stein (v.l.) nach bestandener Prüfung. Foto: katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
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Ebenfalls bestanden hat ihr Landsmann Kerolos Ashraf (2.v.r.). Foto: Katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
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Jeder Prüfling musste sich der dreiköpfigen Prüfkommission stellen. Entscheidend für das Bestehen war die Qualität der fachsprachlichen Kommunikation. Foto: Katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
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Für die Pharmazeuten galt es ein simuliertes Beratungsgespräch zu führen, einen Meldebogen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen auszufüllen, ein kollegiales Gespräch zu meistern und Fachausdrücke leicht und verständlich zu erklären. Foto: Katrin Pohl / AK Sachsen-Anhalt
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Mit Bravour bestanden: Die syrische Apothekerin Angie Khetyar hatte ihre Fachsprachenprüfung im August gemeistert. Damit ist eine Hürde auf dem Weg zur Approbation genommen. Foto: Sokolowski / AWKL
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Ute Matz, Leiterin der Mohren-Apotheke Jüterbog. ist begeistert von ihrem syrischen Hospitanten Mohammad Alsaied. Foto: Mohren-Apotheke
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Seit einigen Monaten gehört Alsaied zum Team. Er hört bei Beratungsgesprächen zu, um deutsche Fachbegriffe zu lernen. Foto: Mohren-Apotheke
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Das Praktikum in der Mohren-Apotheke wollte Alsaied noch so lange wie möglich fortführen. Foto: Mohren-Apotheke
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Anas Alhamsho floh ebenfalls aus Syrien. Dabei ließ er seine Apotheke zurück. Nun will er einen Neuanfang. Foto: Privat
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Alhamsho hatte in einem Offenen Brief an Angela Merkel erklärt, dass es für ihn selbstverständlich sei, die Gesetze des Aufnahmelands zu achten. Foto: Elke Hinkelbein
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Daher verurteilte er die Vorfälle in Köln zu Silvester 2015/16. Er war entsetzt, als er davon bei Facebook gelesen hatte. Foto: APOTHEKE ADHOC
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In der Kölner Paradies-Apotheke Dirk Vongehr hat sich der Syrer Haitham Roumia (links) als Hospitant auf seinen Fachsprachentest vorbereitet und hat inzwischen die deutsche Approbation. Foto: Paradies-Apotheke
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Roumia und seine Frau betrieben in Damaskus fünf Jahre lang eine eigene Apotheke. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ihre eigene Apotheke mit allen Beständen wurde konfisziert. Die Familie verließ daraufhin Syrien. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Roumia berichtet, dass syrische Apotheken den deutschen ähnelten – alles sei nur etwas kleiner und altmodischer. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Im Februar 2016 hat er in der Paradies-Apotheke sein Praktisches Jahr begonnen. Foto: Paradies-Apotheke
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Die syrische Apothekerin Hanan Kabour hat ihr Praktisches Jahr in der Wir-leben-Apotheke Lüneburg absolviert und sich dabei auf ihr Staatsexamen vorbereitet. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Für das Staatsexamen lernte sie deutsches Recht und übte Beratungsszenarien. Foto: Wir-Leben-Apotheke
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Die Arbeit in der Apotheke falle ihr inzwischen deutlich leichter, erzählt sie. Sie arbeite selbstständiger und sei sicherer im Kundengespräch. Foto: Wir-Leben-Apotheke
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Auch Mohammed Nasser, Apotheker und Flüchtling aus Aleppo, ist auf der Suche nach einem Praktikum. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Inzwischen ist Nasser aus dem thüringischen Gerstungen zu seinem Bruder nach Saarbrücken umgezogen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Von den Arbeitgebern werden auf der Plattform mittlerweile mehr als 200 Jobs angeboten; für einen Pharmazeuten ist jedoch noch nichts dabei. Screenshot
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Auch der Pharmazieabsolvent Jamal Ghanem floh aus Damaskus nach Hamburg. Inzwischen arbeitet er jeden Tag zwei Stunden in der Apotheke am Bahrenpark. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ghanem hat sein Pharmaziestudium an der Arab International University bereits im Oktober 2014 abgeschlossen. Foto: AIU
Berlin - Vom Vollwaisen aramäischer Abstammung zum Chef der größten Apotheke von Mainz: Aryo Kourie hat einen spannenden Karriereweg absolviert und noch viele Pläne. Außerhalb der Offizin engagiert er sich stark für Integration und Bildung.
Mit 18 kam Kourie aus der Türkei nach Deutschland. Das Rhein-Main-Gebiet wurde zu seiner neuen Heimat. „Ich wollte unbedingt die Schule abschließen und dann studieren. Eine Beraterin hat mich an die Hand genommen und mir die Möglichkeiten aufgezeigt, die es gab.“ Von ihr ermuntert nahm Kourie das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg in Angriff. „Abends ging ich in die Schule, in den Stunden davor arbeitete ich in verschiedenen Jobs.“ Erst als er in ein Tageskolleg wechselte, nahm er ein Stipendium in Anspruch.
Endlich an der Universität Mainz eingeschrieben, schlug Kourie zunächst einen kleinen Umweg ein und belegte Mathematik und Physik auf Lehramt. Doch bald fand er seine wahre Bestimmung in der Pharmazie. „Schon im ersten Semester habe ich meinen Kommilitonen gesagt, dass ich mal eine eigene Apotheke haben will.“ Nach der Approbation 2014 arbeitete er unter anderem als Filialleiter in Rüsselsheim. Im Oktober erfuhr er durch Zufall, dass die Europa-Apotheke in Mainz leer stand.
Mit 428 Quadratmetern gilt sie als die größte der Stadt. „Die Apotheke war neu, doch es hieß, dass sie umgebaut werde“, so Kourie. Die Wahrheit sei eine gänzlich andere gewesen. Nachdem die Apotheke Mitte Juni schloss, nahm Kourie Kontakt mit der Besitzerin auf. „Wir wurden uns bald handelseinig.“ In den folgenden Wochen machte er sich an eine Neugestaltung, unter anderem wich das verspielte Lavendel der Wände einem nüchternen Wei
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