Hydrocortison-Suspension

Stabmixer in der Rezeptur

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Berlin -

Je größer der Ansatz bei einigen Rezepturen, desto größer ist das Risiko für Pulvernester. Wer die Herstellungsschritte nicht anpassen will, kann auf eine andere Herstellungsmethode setzen. Soll beispielsweise eine Hydrocortison-Suspension nach NRF-Vorschrift 34.2. hergestellt werden, kann ein Stabmixer zum Einsatz kommen.

Die Hydrocortison-Suspension 1 mg/ml oder 10 mg/ml zum Einnehmen besteht aus Hydrocortison, hochdispersem Siliciumdioxid und der Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen DAC. Die Individualrezeptur kommt in der Pädiatrie beispielsweise bei Niereninsuffizienz zum Einsatz.

Sollen bei der Herstellung eines großes Ansatzes Pulveragglomeraten vorgebeugt werden, müssen Hydrocortison und Siliciumdioxid einzeln mit der Grundlage angerieben und erst dann zusammengeführt werden. Eine Alternative ist der Stabmixer.

Dass ein Stabmixer zur Herstellung in der Rezeptur eingesetzt werden kann, ist bereits aus anderen Vorschriften bekannt. Ein Beispiel ist die Spironolacton-Suspension 5 mg/ml. Die Suspension kann in einem Becherglas hergestellt werden. Ansätze ab 50 ml können, Ansätze ab 200 ml sollen laut DAC/NRF mit dem Stabmixer hergestellt werden.

Schaum- und Klumpenbildung vorbeugen

Im NRF-Labor wurden Untersuchungen zur Herstellung einer Hydrocortison-Suspension mit einem Stabmixer durchgeführt. Den Expert:innen zufolge ist eine Herstellung der Suspension mit 10 mg/ml bei einer Ansatzmenge von 500 ml mit dem Stabmixer nach der bekannten Technik nicht möglich. Der Grund: eine starke Schaum- und Klumpenbildung beim Rühren. Daher sollten die Feststoffe vorgelegt und die Grundlage schrittweise zu je 100 ml hinzugefügt und untergerührt werden. Für die Herstellung ist die Größe des Becherglases entscheidend. Dieses sollte so gewählt werden, dass der Rezepturansatz höchstens etwa 2/3 des Nennvolumens einnimmt, so die Expert:innen. Der Flüssigkeitsspiegel muss so hoch sein, dass das Rührwerk des Stabmixers vollständig in die Flüssigkeit eintaucht.

Hydrocortison gehört zu den Glucocorticoiden der Wirkstärkeklasse I und besitzt antiinflammatorische, immunsuppressive sowie antiallergische Eigenschaften. Die Wirkung geht auf eine Bindung an Glucocorticoid-Rezeptoren zurück.

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