Überraschende Personalie

Spahn-Vertrauter Marc Degen verlässt BMG

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Berlin -

Der Zeitpunkt könnte ungünstiger nicht sein: Marc Degen, engster Vertrauter von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), verlässt das Ministerium – aus familiären Gründen, wie es heißt. Degen war jahrelang Jens Spahns engster politischer Vertrauter, Berater und Spin-Doctor. Acht Jahre lang arbeitete Degen in Spahns Abgeordnetenbüro bevor er 2018 mit seinem Chef ins Gesundheitsministerium wechselte und stellvertretender Leiter der Leitungsabteilung wurde. Inmitten der Corona-Krise hört Degen nach Informationen von Business Insider jetzt überraschend im Ministerium auf.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte gegenüber Business Insider Degens Ausstieg aus dem Politikgeschäft. Demnach scheide er „aus familiären Gründen aus“. In einer internen Mail schreibt Degen, dass er seine Tätigkeit zum 18. Dezember beenden wird. Wörtlich heißt es: „Schon heute möchte ich Ihnen herzlich für die freundliche Aufnahme vor über zweieinhalb Jahren und für die spannende, für mich sehr lehrreiche und freudvolle Zusammenarbeit danken.“ Zum Minister Spahn schreibt er: „Ich bleibe (…) vor allem aber natürlich meinem langjährigen Chef Jens Spahn auch in Zukunft sehr verbunden.“

Maßgeblichen Anteil hat Degens an Spahn Aufstieg in Popularitätshitlisten der Politik: Aktuell liegt Spahn hinter Kanzlerin Angela Merkel auf Platz zwei. Degen hat Spahn in der Öffentlichkeit und innerhalb der CDU zu einem politischen Schwergewicht gemacht. Sein Ziel von Anfang an: das Kanzleramt. Degen leitete Spahns Kampagne für den CDU-Parteivorsitz Ende 2018, nahm sich dafür extra Urlaub vom BMG-Job. Nach Spahn gescheiterter Kandidatur kehrte Degen ins BMG zurück.

Als Krisenmanager in der Pandemie wurde Spahn zu einem der wichtigsten Minister der Bundesregierung. Auch daran hat Degen seinen Anteil. Jetzt wählt die CDU Mitte Januar einen neuen Parteichef. Spahn ist wieder dabei – als zweiter Mann im Tandem mit NRW-CDU-Chef Armin Laschet, Marc Degen dürfte Spahn jetzt fehlen. Denn viele einflussreiche CDU-Parteifreunde wollen lieber Spahn als Armin Laschet, Norbert Röttgen oder Friedrich Merz als Parteivorsitzenden. Ob Degens Abschied von Dauer ist, bleibt abzuwarten. Möglicherweise nimmt er sich auch nur eine Auszeit von Dauerstress eines „Spin-Doctors“.

 

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