Mutmaßlicher Schaden von 786.000 Euro

Krankenkassenbetrug: Anklage gegen Orthopäden und Sanitätshaus

, Uhr
Berlin -

Weil sie unerlaubt eng zusammengearbeitet und so Krankenkassen betrogen haben sollen, haben ein Orthopäde und die Inhaberin eines Sanitätshauses Ärger mit der Justiz. Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft dem 67-Jährigen und der 82-Jährigen gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betrug in 1334 Fällen vor, teilte ein Sprecher am Dienstag mit.

Es sei Anklage zum Amtsgericht Tiergarten erhoben worden. Diversen gesetzlichen Krankenkassen soll laut Ermittler durch die unzulässigen Abrechnungen im Zeitraum von 2015 bis Juni 2021 ein Schaden von insgesamt rund 786.000 Euro entstanden sein.

Der Orthopäde soll diverse Hilfsmittel verordnet haben, etwa Einlagen, Bandagen, Orthesen oder Schuhe. Diese sollen seine Patienten und Patientinnen dann direkt in seiner Praxis erhalten haben – in einem Raum, den das Sanitätshaus dort angemietet hatte. Diese Form der Zusammenarbeit sei nicht erlaubt, so die Staatsanwaltschaft. Die Abgabe von Hilfsmitteln an Versicherte über Depots bei Vertragsärzten sei unzulässig, soweit es sich nicht um Hilfsmittel handele, die zur Versorgung in Notfällen benötigt würden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Gesundheitsminister feiert Fußballmeister
Lauterbach: Auf Wahlkampftour mit Leverkusen
Mehr aus Ressort
194 Mitglieder wollen Vertragswerk retten
WHO-Pandemieabkommen: Neuer Entwurf, neue Verhandlungen
Protest gegenüber vom Parteibüro
Verbandschef plakatiert gegen SPD-Minister
Änderung des Krankenhausgesetzes
Thüringen: Weg frei für Klinikreform

APOTHEKE ADHOC Debatte