Kölns Bürgermeister mahnt Politik

„Apotheken gehören in jedes Veedel“

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Berlin -

Auf dem Frühjahrsempfang des Apothekerverbandes Köln am Mittwoch betonte Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster die große Bedeutung der Apotheken vor Ort – und das in jedem Viertel. Die Apotheken seien eine unverzichtbare persönliche Anlaufstelle für Patient:innen in der Arzneimittelversorgung und Gesundheitsberatung. Elster mahnte dringenden politischen Handlungsbedarf bei der Apothekenstärkung an.

„Mehr Extraarbeit, mehr Bürokratie, immer neue kurzfristige Regeln und Maßnahmen – was Sie während der Coronapandemie geleistet haben, lässt sich für Außenstehende nur erahnen. Ohne Sie wären viele ganz zentrale Maßnahmen, wie zum Beispiel die Ausstellung von digitalisierten Impfzertifikaten und die Bereitstellung der Corona-Impfstoffe, gar nicht umsetzbar gewesen“, sagte Elster. Er betonte zudem, dass Apotheken in jedes Viertel gehören. Sie seien ein unverzichtbarer Baustein in der Gesundheitsversorgung. Mitarbeiter:innen vor Ort würden die Menschen persönlich kennen und qualitativ hochwertig beraten – ganz im Gegensatz zum Online-Handel.

Umgehend Verbesserung notwendig

Elster hält die aktuelle Situation der Vor-Ort-Betriebe für stark verbesserungswürdig. Dramatischer Fachkräftemangel und tägliche Schwierigkeiten bei der Bewältigung eklatanter Lieferengpässe seien für manche Apotheken derartig gravierende Probleme, dass es diesen schwerfalle, den Regelbetrieb und die Mindestöffnungszeiten aufrechtzuerhalten. Elster mahnt daher dringenden politischen Handlungsbedarf bei der Apothekenstärkung an: „Ich hoffe sehr, dass die Gesundheitspolitik rasche Verbesserungen bei den Apotheken in die Wege leitet!“

Thomas Preis, Vorsitzender der Apothekerverbände Köln und Nordrhein, forderte die Bundesregierung erneut zum Handeln auf. Dabei verwies er auch auf die aktuelle Beschlussempfehlung des Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG). Darin werden laut Preis zentrale Forderungen der Apothekerschaft aufgenommen. Ziel sei es, die qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung durch Apotheken aufrechtzuerhalten.

Auch im Hinblick auf die rundum gestiegenen Kosten rufe der Bundesrat die Bundesregierung dazu auf, die Vergütung der Apotheker:innen anzupassen, erinnerte der AVNR. Außerdem werde dazu geraten, bürokratische Verfahren, wie etwa die Präqualifizierung bei Hilfsmitteln, abzuschaffen. Weiterhin dürften Nullretaxationen, bei denen die Krankenkassen den Apotheker:innen die Vergütung streichen, nicht mehr machbar sein.

„Wir können der Bundesregierung nur dringend raten, dass diese Empfehlungen von denjenigen, die vor Ort offensichtlich näher dran sind an den Versorgungsproblemen der Menschen, in die Gesetzgebung einfließen“, so Preis.

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