Gewerkschaft kritisiert Spargesetz

Adexa: Apotheken bluten aus

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Berlin -

Die Apothekengewerkschaft Adexa kritisiert in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die geplante Anhebung des Kassenabschlags. Damit sei die öffentliche Apotheke „stärker denn je“ in Gefahr. Lauterbach müsse seine Pläne überdenken.

Lauterbachs aktuell vom Koalitionspartner FDP auf Eis gelegtes Spargesetz sieht unter anderem vor, den Kassenabschlag der Apotheken von 1,77 auf 2 Euro zu erhöhen. Da der Minister gleichzeitig vor einem schweren Corona-Herbst warnt, hat Adexa-Chef Andreas May erst recht kein Verständnis für die Sparmaßnahme.

„Als Gewerkschaft für die öffentlichen Apotheken und als berufspolitische Interessenvertretung der rund 146.000 Apothekenangestellten in Deutschland blicken wir deshalb mit großer Sorge, aber auch mit großem Unverständnis, auf Ihr Vorhaben, den Kassenabschlag auf 2,00 Euro zu erhöhen“, sagt May. „Das wird ganz sicher Arbeitsplätze kosten und die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung verschlechtern!“

Das Apothekensterben werde sich durch Karl Lauterbachs Pläne verschärfen, ist man bei der Adexa überzeugt. „Dies trifft vor allem ältere, oft multimorbide Menschen, die auf eine Versorgung vor Ort angewiesen sind“, so Adexa-Vize Tanja Kratt. „Solche Leistungen können Versandapotheken nicht erbringen!“ Gleichzeitig würden ohne Not familienfreundliche Arbeitsplätze gefährdet.

Die Gewerkschaft fordert von Lauterbach, einzulenken „und öffentliche Apotheken nicht weiter ausbluten zu lassen“.

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