„Phantasielosigkeit der Gesundheitspolitik“

Abda: Spargesetz ist „Schlag ins Gesicht“

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Berlin -

Rund drei Monate hat es gedauert, dass aus dem inofiziellen ein offizieller Entwurf wurde. Doch an der geplanten Anhebung des Kassenabschlags auf 2 Euro hat sich nichts geändert. Die Abda protestiert.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) willden Kassenabschlag, den Apotheken für jedes verordnete Arzneimittel zahlen müssten, von 1,77 auf 2,00 Euro erhöhen. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Apothekerschaft! Es zeigt die Phantasielosigkeit der Gesundheitspolitik“, so Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. „Mit dem Rasenmäher soll hier radikal die Vergütung um 120 bis 140 Millionen Euro im Jahr gekürzt werden. Mit der vielbeschworenen Hebung von Effizienzreserven im System hat das rein gar nichts zu tun.“

Das Arzneimittelversorgungssystem durch die 18.000 Apotheken vor Ort arbeite hoch effizient, sein Anteil an den Ausgaben der GKV sei seit Jahren rückläufig und liege bei nur noch 1,9 Prozent. „Die Apotheken leisten außerdem längst unfreiwillig einen erheblichen Solidarbeitrag: Ihre Vergütung für verordnete Arzneimittel ist seit vielen Jahren eingefroren, während gleichzeitig die Inflation galoppiert.“

Die Kürzungspläne der Regierung muten laut Overwiening wie ein „Taschenspielertrick“ an: Während auf der einen Seite die Mittel für die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen zur Verfügung gestellt würden, sammele die Politik das Geld auf der anderen Seite direkt wieder per Honorarkürzung ein. „Dieses Vorgehen steht im krassen Gegensatz zu dem im Koalitionsvertrag beschworenen Vorhaben, die Apotheken vor Ort zu stärken und die pharmazeutischen Dienstleistungen auszubauen.“

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