Magnesium: BfR stutzt Höchstmenge Deniz Cicek-Görkem, 18.12.2017 09:02 Uhr
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250 mg statt 400 mg: Das BfR hat eine neue Tageshöchstmenge für Magnesium in Nahrungsergänzungsmitteln festgelegt und empfiehlt eine über den Tag verteilte Zufuhr. Foto: APOTHEKE ADHOC
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„Nahrungsergänzungsmittel liegen im Trend, viele Menschen glauben, dass sie damit gesundheitliche Vorteile erzielen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Andreas Hensel. Foto: CDU/CSU
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Den Studien zufolge wurde bei täglichen Zufuhren von bis zu 250 mg bei Erwachsenen keine laxierenden Effekte registriert, daher wurde dieser Wert als neuer Grenzwert definiert. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - Die Tageshöchstmenge für Magnesium in Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) sollte 250 mg nicht überschreiten und auf mindestens zwei Einnahmen pro Tag verteilt werden. Das sind die neuen Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
Bisher empfahl das BfR für den Mineralstoff eine Tageshöchstmenge von 400 mg. Unter Berücksichtigung aktueller und widerspruchsfreier Daten haben die Experten nun einen neuen Grenzwert festgelegt. Der aktuelle Wert gilt für Personen ab vier Jahren, eine Höchstmenge für Kleinkinder unter vier Jahren kann aufgrund fehlender Daten nicht beziffert werden. Das Institut lehnt sich bei der Neubewertung an die Empfehlungen des Wissenschaftlichen Lebensmittelausschusses der Europäischen Union (SCF), der im Jahr 2001 einen Höchstwert von 250 mg Magnesium pro Tag für die zusätzliche Zufuhr über NEM oder angereicherte Lebensmittel ableitete.
Die Experten empfehlen, diese Tageszufuhrmenge auf mindestens zwei Einnahmen pro Tag zu verteilen, weil bei den meisten Untersuchungen zur Höchstmengenableitung die Magnesiumzufuhr über zwei oder mehr Portionen pro Tag erfolgte. Wahrscheinlich korreliert diese Verteilung über den Tag mit einer besseren Verträglichkeit. In die aktuelle Bewertung sind Ergebnisse neuerer Humanstudien eingeflossen.
„Nahrungsergänzungsmittel liegen im Trend, viele Menschen glauben, dass sie damit gesundheitliche Vorteile erzielen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Andreas Hensel. „Aber auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann zu gesundheitlichen Risiken führen. Die beste Ernährungsstrategie ist grundsätzlich eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Sie versorgt den gesunden Körper mit allen lebensnotwendigen Stoffen.“ In den meisten Fällen seien NEM deshalb überflüss
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