Grippesaison 2019/20

16,5 Millionen Impfdosen freigegeben

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Berlin -

Nach zwischenzeitlichen Lieferengpässen für Grippeimpfstoffe im vergangenen Jahr sind aktuell bereits mehr Impfdosen ausgeliefert worden als in der gesamten Vorjahressaison. Zur Impfung gegen Influenza sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) im südhessischen Langen bereits 16,5 Millionen Dosen freigegeben worden.

Bis Ende November würden vermutlich weitere Chargen für Grippeschutzimpfungen dazukommen. In der gesamten Vorsaison waren es 15,7 Millionen. Angaben über die Verteilung auf die Bundesländer konnte das PEI nicht machen. Im vergangenen Jahr mussten wegen der hohen Nachfrage teils Impfstoffe im Ausland nachbestellt werden.

Gegen Grippe sollten sich dem Robert Koch-Institut zufolge vor allem Ältere, chronisch Kranke, Schwangere sowie Medizin- und Pflegepersonal rechtzeitig impfen lassen. Das Influenza-Virus kann durch winzige Tröpfchen übertragen werden, etwa beim Niesen.

Das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) regelt die Vergütung der saisonalen Grippeimpfstoffe. Apotheker sollen mit einem Euro pro Impfdosis und maximal 75 Euro pro Verordnungszeile zuzüglich Mehrwertsteuer vergütet werden. Die Hersteller sollen einen einheitlichen Abgabepreis sicherstellen, auf den dann die festgelegten Aufschläge berechnet werden können. Denn es gilt die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV). Weil finanziell ein fester Rahmen steht, ist die Apotheke aus der Haftung raus. Außerdem wird die Versorgung auf mehrere Beine gestellt und könnte den Markt entspannen.

Außerdem soll das TSVG den Ärzten die Angst vor einem Regress nehmen. Die Mediziner sollen in angemessenem Rahmen unter Berücksichtigung eines Sicherheitszuschlags bestellen. Für eine Impfsaison sollte 1- bis zu 10-prozentige Überschreitung gegenüber der erst im Nachhinein tatsächlich feststellbaren Menge durchgeführter Impfungen in jedem Fall noch als „wirtschaftlich“ gewertet werden.

In der Saison 2018/19 waren quadrivalente Vakzine erstmals Kassenleistung. Um dem Engpass entgegenzuwirken, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Ende November einen Versorgungsengpass ausgerufen und einen Einzelimport nach § 73 Absatz 3 ermöglicht. Ob die aus dem Ausland generierten Impfdosen schließlich verimpft wurden und wie hoch die Schmutzquote tatsächlich ist, ist derzeit noch nicht bekannt.

Denn noch ist die Inventur der Ärzte nicht abgeschlossen. Etwa neun Monate nach Ende der Impfsaison steht die Zahl fest. Dann ist klar, wie viele Impfdosen von den Ärzten zu Lasten der Kasse bestellt und wie viele tatsächlich als Impfleistung abgerechnet wurden. Experten hatte im Dezember für die Saison 2018/19 eine „Schmutzquote“ von etwa sechs Millionen Impfdosen prognostiziert.

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