Hygiene-Mängel

Schließung von Reha-Klinik in Marmagen angeordnet

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Köln/Nettersheim -

Wegen hygienischer Mängel hat die Bezirksregierung Köln die vorläufige Schließung der Eifelhöhen-Klinik Marmagen angeordnet. Grund dafür seien massive Hygienemängel, die zur Weiterverbreitung von Krankheitserregern führen könnten, teilte die Bezirksregierung am Donnerstag mit. Die Schließung habe unverzüglich zu erfolgen. Betroffen sind nach Angaben des Kreises Euskirchen 200 Reha-Patienten. Der Krisenstab des Kreises Euskirchen legte fest, dass die Räumung der Klinik bis zum 8. November erfolgen müsse.

Die Heimreise von Patienten, bei denen das medizinisch möglich sei, werde durch die Klinik organisiert. Die anderen würden auf andere Reha-Einrichtungen verlegt. Beanstandet wurden nach Angaben der Bezirksregierung verschmutzte Trinkwasserbehälter, ungenügende Schutzmaßnahmen gegen multiresistente Keime sowie falsche Lagerung und falscher Einsatz von Medizinprodukten wie Wundauflagen, Operations- oder Beatmungsprodukten.

Mängel gab es den Angaben nach auch bei Desinfektions-Maßnahmen. Unter anderem wurden Arzneimittel nicht korrekt gelagert. Auffälligkeiten gab es ebenfalls beim Brandschutz, bei der Personalausstattung und der Patientenversorgung. Die Bezirksregierung Köln betonte, dass die Betriebsschließung in enger Abstimmung mit dem NRW-Gesundheitsministerium erfolge. Die Maßnahme gilt vorläufig auf unbestimmte Zeit.

Der Kreis Euskirchen richtete einen Krisenstab ein, der sich um die Versorgung und die Verlegung der Patienten in andere Einrichtungen kümmert. Zudem legte der Krisenstab fest, dass die Räumung und Schließung innerhalb einer Woche zu erfolgen müsse. Oberste Priorität habe die Sicherheit der Patienten. Das Gesundheitswesen der Region kommt damit nicht zur Reihe. Ende September erst wurde bekannt, dass eine Frau und ihr ungeborenes Kind nach der Einnahme einer verunreinigten Glukosemischung aus der Heilig-Geist-Apotheke im 60 Kilometer entfernten Köln gestorben sind.

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