Apotheke feiert 500. Geburtstag Eugenie Ankowitsch, 29.04.2017 18:48 Uhr
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Seit 1517 für die Kunden da: Auch die Raths-Apotheke in Brandenburg an der Havel kümmert sich seit Langem um die Pharmazie. Sie ist die älteste Apotheke im Bundesland Brandenburg. Foto: Raths-Apotheke
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Seit ihrer Gründung befindet sich die Apotheke in dem inzwischen denkmalgeschützten Haus in der Hauptstraße 34 in Brandenburg an der Havel.
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Sie überstand den Dreißigjährigen Krieg, die Pest, die beiden Weltkriege, die Verstaatlichung und die Wende.
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Seit 1987 führt Karin Günther die Apotheke. Foto: Raths-Apotheke
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Der Gründer der Raths-Apotheke war der Frankfurter Apotheker Erasmus Berisch. Foto: Raths-Apotheke
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Im Mittelalter waren Apotheken von Tante-Emma-Läden kaum zu unterscheiden. Foto: Raths-Apotheke
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Neben Arzneimitteln wurden feuchtempfindliche Waren wie Tee, Zucker und Pfefferkuchen, aber auch Räucherkerzen, Papier, Tinte und Kümmelschnaps gelagert. Foto: Raths-Apotheke
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Lucas Scholle, der drei Jahre nach dem Tod von Berisch zum Raths-Apotheker bestellt wurde, hat die erste ,,Arzneitaxe“ herausgegeben. Foto: Raths-Apotheke
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Darin wurden Arzneimittel erstmals neben dem allgemein üblichen Latein auch in deutscher Sprache aufgeführt. Foto: Raths-Apotheke
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1814, als die Alertsche Brauerei, die sich im Nachbarhaus befand, in Flammen aufging, wurde auch die Apotheke vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Foto: Raths-Apotheke
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Das Hinterhaus und die erste Etage brannten vollständig aus, sodass eine neue Etage gebaut werden musste. Foto: Raths-Apotheke
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Bereits während der DDR-Zeiten übernahm Karin Günther im Jahr 1987 die Leitung der damals staatlichen Apotheke. Nach der Wende wagte sie im Januar 1991 den Schritt in die Selbstständigkeit. Foto: Raths-Apotheke
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Seit Jahren setzt sich Karin Günther, Inhaberin der Apotheke, für den Erhalt des PKA-Berufs ein. Als erste Apotheke wurde die Raths-Apotheke 2015 mit dem „Brandenburgischen Ausbildungspreis“ geehrt. Foto: Raths-Apotheke
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Wer heute die moderne Raths-Apotheke, wird kaum glauben, dass hier der Atem von 500 Jahren Geschichte durch die Räume weht. Foto: Raths-Apotheke
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Die älteste Apotheke Deutschlands ist die Löwen-Apotheke in Trier. Sie wurde erstmals 1241 urkundlich erwähnt. Foto: Löwen-Apotheke Trier
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Seit 1660 ist die Apotheke im Familienbesitz. Foto: N. Kazakov
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Erst im vergangenen Jahr wurde der Innenraum der Apotheke vollkommen neu gestaltet, Blickpunkt ist ein Ginkgo im Lichthof. Foto: N. Kazakov
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Im vorderen Teil ist noch die Stuckdecke der ursprünglichen Offizin erhalten. Foto: N. Kazakov
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In dem Anbau ist auch die durch eine Glaswand abgetrennte Rezeptur untergebracht. Foto: N. Kazakov
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Der Entwurf für die Inneneinrichtung stammt von den Berliner Architekten Glahn. Foto: N. Kazakov
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Die Geschichte der Apotheke wurde dabei an vielen Stellen aufgegriffen, etwa in Bronze-Bändern am Boden ... Foto: N. Kazakov
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... oder der in einer Vitrine ausgestellten Schenkungsurkunde. Foto: N. Kazakov
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Luzie Schmiz-Rölz, die Tochter von Elisabeth und Claus Schmiz, ist ebenfalls Apothekerin und soll die Apotheke einmal übernehmen. Foto: N. Kazakov
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Derzeit kämpft die Apotheke um ihr Apotheken-A. Foto: N. Kazakov
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Seit 2009 regelt in Trier eine Werbesatzung, dass in der Innenstadt bewusst zurückhaltend geworben werden soll. Foto: Presseamt Trier
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Die Gebäude, Straßen und Plätze rund um den Hauptmarkt sollen wirken können. Foto: Presseamt Trier
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Die Löwen-Apotheke sollte deshalb das Schild mit dem Apotheken-A entfernen. Weil das Haus zurückgesetzt ist, ist das Schild für die Apotheke aber besonders wichtig. Foto: Löwen-Apotheke Trier
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Vor Gericht hat sich die Apothekeninhaberin Dr. Elisabeth Schmiz mit Oberbürgermeister Klaus Jensen gestritten. Foto: Presseamt Trier
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Im Eilverfahren hatte die Apothekerin im Sommer 2014 bereits Recht bekommen: Weil das Schild schon seit mehr als zehn Jahren hängt, darf es zumindest bis zum Ende des Hauptsacheverfahrens bleiben. Foto: Löwen-Apotheke Trier
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Bestimmte Patientengruppen benötigen aber zusätzliche Nährstoffe. Eine Beratung in der Apotheke ist dann sehr wichtig. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Die Geschichte der Raths-Apotheke beginnt nachweislich 1517. Damit ist sie die älteste Apotheke im Bundesland Brandenburg. Sie überstand den Dreißigjährigen Krieg, die Pest, die beiden Weltkriege, die Verstaatlichung und die Wende. Seit ihrer Gründung befindet sich die Apotheke in dem inzwischen denkmalgeschützten Haus in der Hauptstraße 34 in Brandenburg an der Havel. Nach wie vor steht die Beratung der Kunden im Vordergrund. Als erste Apotheke wurde die Raths-Apotheke vor anderthalb Jahren mit dem „Brandenburgischen Ausbildungspreis“ geehrt. Seit Jahren setzt sich Inhaberin Karin Günther für den Erhalt des PKA-Berufs ein.
Als der Apothekengründer 30 Jahre später starb, kam es zwischen dem Rat der Stadt und den beiden Söhnen des Apothekers zum Streit darüber, wer die Apotheke weiter führen durfte. Zwar entschied Markgraf Joachim von Brandenburg zunächst zugunsten der Apothekersöhne. Doch nur drei Jahre später wurde wie aus heiterem Himmel Lucas Scholle zum Raths-Apotheker bestellt und blieb es auch bis zu seinem Tode 1585. Er war es auch, der die erste ,,Arzneitaxe“ herausgab, in der Arzneimittel erstmals in deutscher Sprache neben dem allgemein üblichen Latein aufgeführt wurden.
Einrichtungen, die der Allgemeinheit dienten, mussten schon damals mit „Visitationen“ rechnen. Scholles Nachfolger, der Apotheker Franz Tornow, war offenbar darauf bedacht einen besonders guten Eindruck bei den Kontrolleuren zu hinterlassen und verköstigte sie den Überlieferungen zufolge unter anderem mit „5 Hammel, 30 Pfd. Schweinefleisch [...], drei Tonnen Brandenburger Bier und Wein vom Zinsmeister“. Dass die „Visitation“ im Jahr 1587 rund drei Wochen gedauert haben sollen, dürfte niemanden verwundern.
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