Zusatzverkäufe dank Fremdsprachen

Nicht nur Putzdienst: Ausländische Fachkräfte in den HV!

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Berlin -

Eine Inhaberin aus Sachsen konnte in diesem Jahr bereits zweimal ausländische Fachkräfte begleiten. Die Zeit bis zur Kenntnisprüfung wollen viele durch die Mitarbeit in der Apotheke nutzen. „Es ist wichtig, die Menschen gut einzubinden, damit sie ihren Abschluss anerkannt bekommen“, so die Inhaberin. „Ich habe außerdem davon profitiert, dass Arabisch die Muttersprache der beiden ist. So konnten sie im HV dolmetschen und sogar Zusatzverkäufe generieren“, freut sie sich.

In letzter Zeit bekomme sie häufiger Bewerbungen von Apothekerinnen und Apothekern, die zwar den Sprachnachweis bereits haben, aber denen die Prüfung zur Anerkennung ihres Abschlusses fehle, erklärt die Inhaberin. „Dafür suchen die ausländischen Fachkräfte dann eine Stelle in der Apotheke.“

Die Inhaberin konnte bereits zwei von ihnen bis zur Prüfung begleiten. „Ich habe von beiden jedoch traurige Geschichten gehört. Eine von beiden wurde in einer Apotheke nur zum Putzdienst eingeteilt und brach daraufhin ab. Auch die andere sei in der vorherigen Apotheke nie im Handverkauf gewesen“, erklärt sie. „Das ist meines Erachtens ein absolutes No-Go. Damit vergraulen wir uns doch die dringend benötigten Fachkräfte für die Apotheken vor Ort.“ Sie ist überzeugt: „Man kann von solchen Mitarbeitern profitieren.“

So habe sie sich kurzerhand dazu entschlossen, beide im HV mit einzubinden. „Weil Arabisch ihre Muttersprache ist und sie ebenso gut Deutsch sprechen, konnten sie mir bei der Verständigung mit einigen Kunden sehr gut helfen und mich bei der Beratung unterstützen.“ So sei auch der ein oder andere Zusatzverkauf entstanden. „Wenn man die gleiche Sprache spricht, entsteht auch ein Vertrauensverhältnis, so kann ich meinen Kundenstamm erweitern“, so die Inhaberin. „Die beiden Mitarbeitenden waren in jeder Hinsicht wirklich top, es gab nichts auszusetzen.“ Sie betont: „Es ist wichtig, dass wir zeigen, wie schön Apotheke vor Ort sein kann.“

Dass ihre Apotheke eine gute Anlaufstelle ist, scheint sich unter syrischen Apotheker:innen herum zusprechen. „Es gibt häufiger Anfragen, aber ich kann es leider personaltechnisch nicht stemmen. Denn um eine gute Begleitung zu gewährleisten, stelle ich dafür eine Kraft ab, die sich nur um denjenigen kümmert“, so die Inhaberin. „Meine letzte Bewerberin erzählte mir, dass sie schon 100 Bewerbungen geschrieben, aber nur Absagen erhalten habe. Es ist schwierig, denn eigentlich braucht man die Leute aber ist personell so am Limit, dass man es nicht ermöglichen kann.“

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