Selbstmedikation

Glaeske: Rausch aus der Apotheke

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Berlin -

Mit Kritik an OTC-Produkten spart Professor Dr. Gerd Glaeske bekanntlich nicht. In der Onlineausgabe des Nachrichtenmagazins Focus warnt er aktuell vor Missbrauch, Medikamentensucht und dem „Rausch aus der Apotheke“.

Gegen Schmerzen, Husten oder Fieber gibt es in der Apotheke zahlreiche Präparate, die rezeptfrei zu haben sind. Aber diese Medikamente haben eine Schattenseite, wie der Focus berichtet. Wer zu häufig nach diesen Präparaten greife, könne süchtig werden. Der Grund: In vielen OTC-Produkten seien Stoffe enthalten, die ähnlich wie Drogen wirkten. Daher sei nicht nur bei Rx-Präparaten, sondern auch bei OTC-Produkten eine Medikamentensucht möglich.

„Diese Gefahr besteht durch Missbrauch, also wenn die entsprechenden Medikamente nicht bestimmungsgemäß, in zu hoher Dosierung oder über einen längeren Zeitraum verwendet werden“, sagt Glaeske. Das gilt laut Focus-Bericht insbesondere für Präparate, die Diphenhydramin, Pseudophedrin, Dextromethorphan und Koffein enthalten.

Glaeske macht etwa auf die Folgen einer zu hohen Dosierung des Wirkstoffs Diphenhydramin aufmerksam: „Mit 200 Milligramm statt der empfohlenen 25 Milligramm kann eine euphorische Stimmung eintreten.“ Das Antihistaminikum macht müde und entspannt zugleich. Daher werde es auch bei der Herstellung von frei verkäuflichen Schlafmitteln und Medikamenten gegen Reiseübelkeit verwendet, so der Focus. Als Beispiele für diphenhydraminhaltige Präparate werden Benocten, Nardyl Schlaf, Fenipic und Vinox Sleep genannt.

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