(K)ein Streik in Schleswig-Holstein

„Es ist wirklich erschreckend"

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Berlin -

Die Lübecker Pegasus-Apotheke beteiligte sich am Streik. Das Licht blieb aus. Sämtliche Schaufenster wurden von den Mitarbeiter:innen mit Plakaten behängt. Alle arbeiteten heute in Schwarz. Sie wollen ein Zeichen gegen das Apothekensterben setzen. Wohl leider als einzige Apotheke, denn in der Lübecker Innenstadt scheint sich kein weiterer Betrieb am Streik zu beteiligen.

Inhaber Jan-Uwe Kreuschner hat sich für die Variante der geöffneten Tür entschieden, denn „ich streike nicht gegen meine Kund:innen, sondern gegen die Politik“, sagt er.

Er habe heute Vormittag schon viele interessante Gespräche mit den Patient:innen geführt und konnte eine überdurchschnittlich hohe Kund:innen-Frequenz verzeichnen. „Alle kommen herein und wollen wissen, was hier los ist. So kommen wir ins Gespräch. Das habe ich nicht erwartet, dafür freut es mich umso mehr.“

Es gäbe überwiegend sehr positive Kommentare zum Apotheken-Streik, berichtet der Inhaber. „Die Leute stimmen uns zu und geben Mut, noch mehr zu unternehmen und politisch lauter zu werden, um ein Zeichen gegen das unaufhörliche Sterben der Vor-Ort-Betriebe zu setzen und sich für eine bessere Bezahlung stark zu machen.“

Kreuschner mutmaßt hinter der geringen Streikbeteiligung einen hohen Konkurrenzkampf. „Es ist wirklich erschreckend, aber es war leider abzusehen, dass nicht viele Kolleg:innen hier in Lübeck mitstreiken werden.“

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