Thymian bei Erkältung, Fenchel bei Krämpfen – viele heimische Pflanzen haben eine heilende Wirkung. Wie genau sie wirken, lernen Besucher seit 25 Jahren im Apothekergarten in Hannover. Die zur Expo 2000 errichtete Gartenfläche beherbergt dazu auf etwa 1000 Quadratmetern mehr als 100 heimische Arzneipflanzen, wie die Apothekerkammer Niedersachsen mitteilte.
Das Gelände am Schulbiologiezentrum im Norden der Landeshauptstadt können Interessierte während der Schulzeit kostenlos besuchen. Der Garten dient zudem der pharmazeutischen Aus- und Weiterbildung in Pflanzenheilkunde und ist ein beliebtes Ziel für Schulexkursionen. Die Kammer trägt den Apothekergarten zusammen mit dem Schulbiologiezentrum und dem Landesapothekerverband (LAV).
Der Apothekergarten soll den Angaben nach über die Wirkung der Heilpflanzen und ihre richtige Anwendung aufklären – und auch auf Gefahren bei der Selbstbehandlung hinweisen. „Pflanzlich bedeutet nicht automatisch harmlos. Manche Heilpflanzen können starke Wirkungen und Nebenwirkungen erzeugen“, heißt es in einer Mitteilung der LAK.
Alle Pflanzen im Apothekergarten können unter heimischem Klima gedeihen und haben jeweils eine wissenschaftlich anerkannte Heilkraft. Im Zentrum liegt ein Mosaik-Mensch; gezeigt werden die inneren Organe. In den Beeten rundherum wächst, was bei den Erkrankungen der jeweiligen Organe helfen oder zur Vorbeugung eingesetzt werden kann: Thymian und Salbei bei Erkältungen, Schafgarbe, die appetitanregend und verdauungsfördernd wirkt, sowie der krampflösende Fenchel. Auch Kartoffeln, deren Stärke in der Tablettenproduktion genutzt wird, oder Mandelbäume, aus deren Früchten Mandelöl hergestellt wird, finden sich dort.
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