Bepflanzung nach Anwendungsgebieten

Apothekergarten: Hochbeet-Tassen zur Bundesgartenschau

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Berlin -

Die Bundesgartenschau in Mannheim hat dieses Jahr als eines von vielen Highlights den Apothekengarten zu bieten. Dabei sind die Heilpflanzen nicht in Hochbeeten wie üblich in „Reih und Glied“ angeordnet, sondern finden in überdimensionalen Teetassen Platz. Katrin Binder, Apothekerin, engagiert sich als ehrenamtliche Helferin im Heilpflanzengarten der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAKBW) und freut sich über den regen Zuspruch der Besucher:innen.

Das Erstaunen im Heilpflanzengarten auf dem BuGa-Gelände ist immer wieder groß, wenn Besucher:innen feststellen, dass sie ihren Erwartungen entgegen viele Pflanzen kennen, aus denen Substanzen für Arzneimittel gewonnen werden“, so Binder. Ein Mann sei sehr überrascht gewesen, als die Apothekerin ihm erklärte, dass die Weidenrinde Salicin enthält. „Schon über ein Jahrhundert ist es her, dass daraus das Aspirin entwickelt wurde“, erklärt Binder.

Sie selbst ist seit über 40 Jahren Apothekerin und seit der Eröffnung der BuGa vor einem Monat immer wieder vor Ort. Als eine von vielen Apotheker:innen begleitet sie bis Oktober Führungen und kleine Workshops, immer an den Wochenenden und Feiertagen.

Teetassen-Hochbeete

Besucher:innen haben die Möglichkeit, eigene Teemischungen herzustellen. „Das ist eine Besonderheit, die sich schon am ersten BuGa-Wochenende großer Beliebtheit erfreute“, so Binder. Ihre ersten Einsätze beschreibt sie als vollen Erfolg: „Dank der Teetassen kommt man mit den Besuchern sehr schnell ins Gespräch.“ Das Besondere seien die Hochbeete, die nicht „quadratisch in Reih und Glied“ angelegt sind. Die Bepflanzung in den etwa einen Meter hohen Tassen soll die Verbindung von Heilpflanzen und Tee herstellen. „In jeder Teetasse sind Pflanzen für eine spezielle Teemischung eingesetzt worden“, erklärt die Apothekerin.

Um zusätzlich etwas fürs Auge zu bieten, seien auch noch bunte Blumen dazu arrangiert worden. Geordnet nach Anwendungsgebieten der jeweiligen Arzneipflanzen können Besucher:innen beim Schlendern durch Garten die Heilkräuter kennenlernen. Das es immer was zu lernen gibt, schildert Binder anhand eines Beispiels: „Eine Dame fragte mich, ob das Efeu in einem der Tassenbeete nicht ein Versehen war. Das sei doch keine Arznei. Ich habe sie daraufhin gefragt, ob sie nicht den Hustensaft mit dem Efeublatt kennt.“

Man lernt immer was dazu

Immer wieder gebe es solche Aha-Momente, so die Apothekerin. So stießen die unterschiedlichen Mischungen von Schlaf- und Nerventees ebenfalls auf reges Interesse. Die großen Übersichtstafeln mit Erklärungen, wie die einzelnen Tees zubereitet werden oder auch wie aus Pflanzen Arzneimittel gewonnen werden, würden bei den Besucher:innen gut ankommen, so Binder. Schließlich sei die Anwendung von Heilkräutern viel älter als das Tablettenschlucken: „Viele Substanzen für Arzneimittel finden sich in der Natur. Der Mensch hat sich das nach und nach zu eigen gemacht. Erst kamen die Kräuter- und Teemischungen, später die Tabletten.“

Für die Apothekerin ist die gesamte BuGa schon jetzt ein Erfolg. „Ich bin sehr begeistert und werde noch ganz oft diesen Sommer hier sein, privat und auch im Einsatz für die Landesapothekerkammer.“ Der Garten biete zudem eine sehr gute Möglichkeit, sich über den Apothekenberuf zu informieren, so Binder. „Mein Wunsch wäre, dass wieder mehr junge Menschen die pharmazeutische Richtung mit Ziel Apotheke einschlagen.“

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