„Wir werden die gesamte Apothekenbranche umkrempeln“ Tobias Lau, 13.08.2019 09:07 Uhr
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Mit wenigen Schritten zur personalisierten Medizin: Privmed will mit einer digitalen Tablettenpresse den Pharmamarkt revolutionieren. Foto: Privmed
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Dr. med. Tobias Gantner wiederum setzt auf 3D-Druck. Der könne für alle Akteure in der Arzneimittelversorgung zu einem Game Changer werden, meint er. Foto: HealthCare Futurists
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Gantner hält jedoch das Szenario, dass Medikamentendrucker in Privathaushalten zu finden sein werden, für unwahrscheinlich. Sehr gut vorstellbar sei dagegen, dass solche Geräte in großen Apotheken, Klinikapotheken, bei Großhändlern oder Versandapotheken stehen. Foto: Tobias Gantner
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Siemens will sich mit seiner Prozessanalyse-Technik für die Pharmaindustrie unentbehrlich machen. Foto: Siemens
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Die Sparte Prozessanalyse-Technologie glänzte im letzten Geschäftsjahr von Siemens mit einer operativen Umsatzrendite von 21 Prozent und 20 Prozent Umsatzwachstum. Foto: Siemens
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Eberle, Chef der Geschäftseinheit PAT, sieht das Prinzip des „One fits all”, also eines Arzneimittels für alle, als Auslaufmodell. Foto: Siemens
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Im Living Lab in Wien wird personalisierte Medizin groß geschrieben. Foto: Siemens
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Im Segment der „Prozessanalyse-Technologie” will Siemens-Chef Joe Kaeser den Konzern in eine marktbeherrschende Position bringen. Foto: Siemens
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Zu den Hoffnungsträgern innerhalb der individuellen Medizin zählt aktuell die Kymriah-Therapie von Novartis gegen Blutkrebs mithilfe genmanipulierter Zellen, die aus dem Körper des Erkrankten stammen. Foto: Novartis
Die Idee hinter Privmed ist denkbar einfach: Patienten sollen bei ihren Tabletten die Wirkstoffstärke erhalten, die sie individuell benötigen. „Wir wollen den gesamten Pharmamarkt aufräumen, denn jeder Patient hat das Recht auf eine personalisierte Medikation“, sagt Krause selbstbewusst. Die Problemanalyse ist ebenfalls einfach, aber einleuchtend: Bisher seien vor allem Chroniker permanent überdosiert. Die meisten Arzneimittel hätten nur zwei Dosisstärken. Der Arzt verschreibe dann die höhere Dosis, um sicherzugehen, dass die Wirkstoffkonzentration hoch genug sei. Als Resultat erhielten viele Patienten mehr Wirkstoff als sie benötigten und Arzneimittel würden massenhaft zu vermeidbarem und problematischem Abfall.
Da will Privmed Abhilfe schaffen. Das Unternehmen ist eine Ausgründung von KG-Pharma, einem Hersteller von Tablettenpressen und Peripheriegeräten für den Bereich Forschung und Entwicklung. Dessen Gründer, Alleineigentümer und Geschäftsführer ist Krause. Zuvor hatte der studierte Chemieingenieur für mehrere große Hersteller von Produktionsanlagen gearbeitet. „In der Zeit erhielt ich mehrere Anfragen für Produktionsanlagen zu Forschungszwecken. Da dachte ich mir, es gibt da wohl Bedarf.“ Also gründete er 2006 KG-Pharma und wurde zum Spezialisten in seiner Nische.
Seine neue Geschäftsidee ist ihm nach eigenen Angaben durch seinen Sohn Timo gekommen: Der leidet an ADHS und einer autistischen Grunderkrankung, muss deshalb Psychopharmaka einnehmen. „Wir hatten immer Probleme mit der Dosierung“, erzählt Krause. So habe die Dosierung oft wöchentlich angepasst werden müssen, mit den wenigen unterschiedlichen Wirkstoffstärken habe man dem aber nie gerecht werden können.
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