Generikakonzerne

Stada: Neue Übernahmegerüchte

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Berlin -

Die Stada ist wieder Gegenstand von Verkaufsgerüchten. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, führt Konzernchef Hartmut Retzlaff Gespräche mit mindestens einem Finanzinvestor. In Bad Vilbel will man den Bericht nicht bestätigen.

Laut Bericht hat Retzlaff informelle Gespräche mit der Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners aufgenommen. Das WSJ beruft sich auf Insider. Demnach könnte Stada mit bis zu 3,7 Milliarden Euro oder rund 60 Euro je Aktie bewertet werden. Allerdings könnte die Abhängigkeit vom russischen Markt den Preis drücken.

Der Generikakonzern will sich nicht dazu äußern. „Wir kommentieren solche Gerüchte nicht“, sagte ein Sprecher. Die Aktie war am Mittag um mehr als 10 Prozent in die Höhe gesprungen.

Auch andere Finanzinvestoren sollen Kontakt zu Stada aufgenommen; ob es bereits Gespräche gegeben habe, sei unklar. Laut Bericht könnte sich die bisherige ablehnende Haltung des Managements gegenüber Kaufinteressenten geändert haben, zumal die Kritik an den Erfolge gewachsen sei.

So fordert der größte Einzelaktionär Active Ownership Capital (AOC) den Umbau des Unternehmens und will dafür zunächst Veränderungen im Aufsichtsrat vornehmen. Am Wochenende war der Konzern in die Gegenoffensive gegangen: Der Aufsichtsrat soll schon in diesem Jahr erneuert werden und nicht erst 2018. Die Kandidaten will man sich in Bad Vilbel aber selbst suchen. Die Hauptversammlung wurde daher vom 9. Juni auf den 26. August verschoben.

AOC hatte Anfang April eine Beteiligung von gut 5 Prozent an Stada, dazu kamen Optionen über weitere 1,9 Prozent. „Wir finden die Strategie der Stada im Grundsatz gut: Internationalisierung und Fokussierung auf das Markengeschäft“, sagte AOC-Partner Florian Schuhbauer. „Aber dem Management muss auch der richtige Aufsichtsrat an die Seite gestellt werden.“ Dann hätte die Stada Chancen, in der sich rasant konsolidierenden Branche alleine bestehen zu können. „Ich bin davon überzeugt, dass Stada den Aktienkurs in vier bis fünf Jahren verdoppeln kann.“

Eine weitere Forderung des Finanzinvestors wird aber auch auf der Tagesordnung der im August statfindenden Hauptversammlung stehen. AOC will eine Umwandlung vinkulierter Namensaktien von Stada in normale Namensaktien durchsetzen, womit die Übertragung von Aktien nicht mehr von der Zustimmung des Unternehmens abhängig wäre. Der Aufsichtsrat kündigte zudem eine externe Bewertung des Vorstandsvergütungssystems an.

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