Patentabläufe

Celebrex: Pfizer erkauft sich Zeit

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Berlin -

Pfizer hat sich im Patentstreit um Celebrex (Celecoxib) mit den Generikaherstellern Teva und Actavis geeinigt. Ab Dezember dürfen beide Konzerne eigene Varianten des Antirheumatikums auf den US-Markt bringen; Pfizer hat sich damit zumindest einige Monate Exklusivität erkauft. Doch auch Mylan will möglichst früh zum Zuge kommen.

Das Patent für den Wirkstoff läuft im Mai ab, im März hatte ein US-Gericht ein ergänzendes Schutzzertifikat für ungültig erklärt, das die Einführung von Generika bis Dezember 2015 verwehrt hätte. Weil der endgültige Ausgang des Rechtsstreits noch ungewiss ist, haben sich die Konzerne jetzt auf den Kompromiss geeinigt.

Für die Generikahersteller geht es bei Patentabläufen darum, rechtzeitig den Zulassungsantrag bei der Arzneimittelbehörde FDA zu stellen. Denn wer zuerst kommt, bekommt zusätzlich 180 Tage Marktexklusivität. Pay-for-delay-Geschäfte, bei denen sich Originalhersteller bei Generikaherstellern freikaufen, werden von der Wettbewerbshütern und Politikern in den USA seit Jahren kritisch gesehen; eine politische oder juristische Lösung gibt es bislang aber nicht.

Celebrex brachte Pfizer im vergangenen Jahr in den USA Umsätze von 2,2 Milliarden Dollar und gehört damit zu den wichtigsten Produkten des Konzerns. Seit 2004 streitet Pfizer mit Teva. Der COX-2-Hemmer ist seit 1998 zugelassen. In Deutschland ist das Präparat seit Mitte 2000 auf dem Markt und verliert in diesem Jahr seinen Patentschutz.

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