Pharmahandelskonzerne

Drohgebärden bei Celesio

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Berlin -

Geld, Macht oder einfach nur Boykott: Was will Paul Singer? Der US-Finanzinvestor hat die Übernahme von Celesio durch McKesson blockiert – und äußert sich jetzt erstmals öffentlich zu seinen Zielen. Gezielt baut er eine Gegenposition zu McKesson auf, vermutlich um den Druck zu erhöhen. Die Absichtserklärungen könnten den US-Großhändler das Fürchten lehren.

Wie Singer mitteilt, verfolgt er mit dem Erwerb der Sperrminorität mehrere Ziele: Primär diene die Investition der „Umsetzung strategischer Ziele“ – wobei der Verkauf von Aktien nicht ausgeschlossen ist. Was ein ziemlich offensichtliches Angebot an McKesson-Chef John Hammergren sein dürfte.

Für den Fall, dass McKesson nicht noch ein paar Cent bis Euro obendrauf legt, verspricht Singer zum Querulanten zu werden: In den kommenden zwölf Monaten würde er weitere Stimmrechte erwerben; außerdem werde eine „Einflussnahme auf die Besetzung von Verwaltungs-, Leitungs- und/oder Aufsichtsorgane“ bei Celesio angestrebt.

Schließlich erklärt Singer, dass er auf „eine wesentliche Änderung der Kapitalstruktur der Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung und die Dividendenpolitik“, hinarbeiten will.

Ende Oktober hatte McKesson angekündigt, Celesio für umgerechnet 6,1 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Allerdings ist das Geschäft an die Bedingung geknüpft, dass die Amerikaner mindestens 75 Prozent der Celesio-Anteile angedient bekommen. Ohne eine Einigung mit Singer könnte auch der Deal mit dem bisherigen Großaktionär Haniel platzen.

Elliott hatte seit Anfang November sukzessive bei Celesio zugekauft. Schon in der vergangenen Woche hatten seine Finanzdrehscheiben mit Sitz auf Cayman Islands und Bermuda den jetzt bekannt gewordenen Anteil zusammengesammelt. Ein Teil umfasst die Wandelanleihen, die die Zahl der ausstehenden Aktien erhöhen könnten.

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