Pharmagroßhandel

McKesson: Phoenix kauft Europageschäft

, Uhr
Berlin -

Das Großhandelsgeschäft in Europa wird neu aufgeteilt: McKesson zieht sich weiter aus dem Markt zurück. Phoenix übernimmt Teile des Geschäfts vom US-amerikanischen Konzern. Dazu gehört auch die Europazentrale in Stuttgart. Die anteilige Geschäftsaktivität von McKesson Europe in Deutschland – also Alliance Healthcare Deutschland und Gehe – ist nicht Teil der Transaktion, genauso wie das Geschäft in Österreich und Großbritannien.

Phoenix und McKesson unterzeichneten eine Vereinbarung über den Erwerb des Geschäfts in Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Portugal und Slowenien sowie der Europazentrale in Stuttgart und der Minderheitsbeteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Brocacef Groep in den Niederlanden. Insgesamt ist McKesson in Europa in zwölf Ländern aktiv. Die Transaktion steht unter Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

„Mit diesem Schritt stärken wir die Position der Phoenix Group als integrierter Gesundheitsdienstleister mit europaweiter Präsenz und lokal etablierten Marken. Unseren Kunden, Patienten und Partnern in Europa können wir künftig noch umfassendere und optimal ineinandergreifende Angebote machen“, sagt Phoenix-Chef Sven Seidel. In Deutschland stärke man sich mit der Kompetenz und Erfahrung der Zentrale von McKesson Europe, die die Landesgesellschaften in ihrem Betrieb unterstütze. Ebenfalls erworben wird die in Deutschland ansässige Recucare mit den Tochterfirmen WZ-WundZentren und Recusana.

In Frankreich und Italien erweitert Phoenix damit das bestehende Angebot. Darüber hinaus ergänzten die Aktivitäten von McKesson Europe in Belgien, Irland, Portugal und Slowenien das Portfolio um Länder, in denen der Mannheimer Konzern bislang nicht vertreten ist. In den Niederlanden übernimmt Phoenix die 45-prozentige Minderheitsbeteiligung, die McKesson aktuell an dem Gemeinschaftsunternehmen Brocacef hält.

Die Akquisition finde vor dem Hintergrund hoher Wettbewerbsintensität und zunehmenden Margendrucks in der europäischen Gesundheitsbranche statt. Demografischer Wandel und wachsendes Gesundheitsbewusstsein steigerten gleichzeitig die Nachfrage nach stationären sowie digitalen Gesundheitsdienstleistungen und -produkten. „Mit dem Ausbau unserer europäischen Präsenz stellen wir die Phoenix Group noch robuster für zukünftige ökonomische und regulatorische Marktveränderungen auf. Zudem bieten sich uns dadurch neue Möglichkeiten, die digitale Transformation des Gesundheitssektors in Europa zum Wohle der Patienten aktiv mitzugestalten“, sagt Seidel.

Der reibungslose Übergang für Kunden und Patienten von McKesson Europe zu Phoenix habe oberste Priorität. Man werde die zuverlässige Versorgung mit Arzneimitteln sicherstellen. Patienten würden in den Apotheken beider Unternehmen auch zukünftig von bewährter Beratung profitieren. Den unabhängigen Apotheken würden neben etablierten auch neue Produkte und Dienstleistungen zur stationären und digitalen Kundenbindung und –gewinnung zur Verfügung stehen.

Bei McKesson Europe verbleibt das Geschäft in Großbritannien mit rund 1800 Apotheken (LloydsPharmacy) und dem Großhändler AAH. Auch der österreichische Großhändler Herba Chemosan und in Norwegen die Apotheken (Vitusapotek/Ditt Apotek) und der Großhändler Norsk Medisinaldepot sowie das Geschäft in Dänemark gehören nicht zum Deal dazu.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Nachfolge noch nicht bekannt
Seifert verlässt Alliance
Mehr aus Ressort
Streit um Gesundheitsdaten auf Plattformen
OTC via Amazon: Generalanwalt sieht keinen Datenverstoß

APOTHEKE ADHOC Debatte