Cannabis-Reimporteur

CC Pharma: Weppelmann verabschiedet sich

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Berlin -

CC Pharma hat seit dem 1. Juni einen neuen Geschäftsführer. Gründer Dr. Thomas Weppelmann zieht sich nach 21 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand zurück und hat den Posten an den bisherigen kaufmännischen Direktor Klaus Becker übergeben. Geschäftsführer Dr. Manfred Ziegler bleibt an Bord.

„CC Pharma legt großen Wert auf Kontinuität. Deshalb freut es uns, dass wir mit unserem langjährigen kaufmännischen Direktor Klaus Becker, einen gleichermaßen mit dem Unternehmen wie der Region vertrauten Manager als kaufmännischen Geschäftsführer gewinnen konnten“, erklärt Ziegler. Becker ist seit Oktober 2016 bei CC Pharma. Zuvor war der studierte Betriebswirt in der Lebensmittelindustrie tätig: Nach zwölf Jahren bei der Milch-Union-Hocheifel war er vier Jahre lang Verwaltungsleiter und Head of Commercial Finance bei Arla Foods. Bei CC Pharma startete er als kaufmännischer Leiter der Finanzen und bekam schon nach drei Monaten auch die Leitung des Personalwesens übertragen. Der 51-Jährige ist verheiratet, Vater von drei Kindern und ehrenamtlicher Bürgermeister seiner Wohnortgemeinde Maring-Noviand.

Der Apotheker Weppelmann hatte CC Pharma 1999 zusammen mit Klaus-Wilhelm Gerke gegründet. Als Becker einstieg, hatte CC Pharma gerade turbulente Zeiten hinter sich. 2015 wurde angesichts deutlicher Umsatzeinbußen die Mitarbeiterzahl um mehr als die Hälfte auf 200 reduziert. Der rheinland-pfälzische Betrieb musste zeitweise sogar Beschäftigte bezahlt nach Hause schicken, da die Produktionsstraßen leer blieben. Im Jahr darauf stieg Gerke aus.

„Als ich 2016 ins Unternehmen kam, habe ich noch bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgrund der damaligen wirtschaftlichen Situation eine Verunsicherung gespürt“, sagt Becker. Ihm sei es von Anfang an sehr wichtig gewesen, Vertrauen und Mut mitzugeben. „Dass wir jetzt die Eröffnung unseres Neubaus und meinen Wechsel in die Geschäftsführung zusammen feiern Können, macht mich stolz. Es zeigt, dass der von CC Pharma vor vier Jahren eingeschlagene Weg richtig war und zukunftsweisend ist“, so Becker.

Die Zeiten, als die Mitarbeiterzahl mangels Auslastung reduziert wurde, sind mittlerweile vorbei: Anfang 2019 übernahm der kanadische Cannabiskonzern Aphria den Reimporteur. Zuvor bestand bereits eine Liefervereinbarung über rund 1200 Kilogramm Cannabis. Aphria zahlte bei Abschluss 24,5 Millionen Euro inklusive einer Meilensteinvereinbarung über bis zu 23,5 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Ontario wollte mit dem Kauf den Zugang zum deutschen Cannabismarkt stärken. Durch den Zukauf sollte auch der Kontakt zu Apotheken und Großhändlern verbessert werden.

Die Übernahme hat sich offensichtlich gut auf das Geschäft ausgewirkt. Mittlerweile hat CC Pharma nicht mehr mit Stellenabbau zu kämpfen, sondern kann Erfolgsmeldungen bekanntgeben. Das Unternehmen habe in den letzten zwölf Monaten ein erfreuliches Wachstum generieren können, was sich nicht zuletzt in der Mitarbeiterzahl niedergeschlagen habe. „Unsere Wachstumsprognose von vor einem Jahr ging noch von zusätzlichen 30 Arbeitsplätzen innerhalb der nächsten drei Jahre aus. Tatsächlich sind es in einem Jahr 70 geworden“, so Ziegler. „Damit haben wir unsere eigenen Wachstumsziele weit übertroffen. Aufgrund der anhaltenden positiven Entwicklung unseres Unternehmens wollen wir für in den nächsten drei Jahren weitere 30 Arbeitsplätze schaffen.“ Aktuell beschäftigt CC Pharma über 300 Mitarbeiter.

Und die brauchen Platz. Deshalb hat der Reimporteur angebaut. „Wir haben insgesamt 2,5 Millionen Euro in die Erweiterung unserer Produktionsflächen, Lagerstätten und Büroräumlichkeiten investiert und verfügen jetzt über eine Gesamtfläche von 6.400 Quadratmetern am Standort Densborn“, erklärt Ziegler. Aufgrund des Mitarbeiterwachstums wurde im Obergeschoss des Neubaus mit 850 Quadratmetern deutlich mehr Bürofläche geschaffen, als ursprünglich geplant. „Von den zusätzlichen 1.750 Quadratmetern für Produktions- und Lagerflächen sind mehr als 300 Quadratmeter für die Produktion und Lagerung von medizinischem Cannabis vorgesehen“, sagt Hendrik Knopp, der sowohl als Geschäftsführer bei CC Pharma wie auch bei der Muttergesellschaft Aphria Germany tätig ist.

 

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