Arzneimitteltransport

Trans-o-flex: GDP als Chance

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Berlin -

Für Groß- und Zwischenhändler bedeutet die neue EU-Richtline zur Good Distribution Practice (GDP) vor allem mehr Aufwand und mehr Kosten. Der Speziallogistiker Trans-o-flex sieht die neuen Regeln als Chance: Das Unternehmen setzt auf aktiv temperaturgeführte Transporte und will so seine Marktposition ausbauen.

Die GDP-Richtlinie sieht unter anderem vor, dass Arzneimittel unter den Bedingungen transportiert werden müssen, unter denen sie gelagert werden. Das bedeutet, dass künftig Arzneimittel, die bei Raumtemperatur aufzubewahren sind, auch beim Transport nur Temperaturen zwischen 15 bis 25 Grad Celsius ausgesetzt sein dürfen.

Trans-o-flex reagiert auf die Neuregelung und hat angekündigt, seinen Schnell-Lieferdienst auf aktiv temperaturgeführte Transporte zwischen 15 und 25 Grad Celsius umzubauen. Beim Logistikunternehmen geht man davon aus, dass sich die aktive Temperaturführung bei Raumtemperatur als neuer Standard durchsetzen wird.

Das Unternehmen rechnet mit einer stark wachsenden Nachfrage, vermutlich auch wegen des neuen Großkunden AEP direkt. „Als führender Logistikdienstleister der Pharma- und Gesundheitsbranche werden wir auch für große Mengen eine GDP-konforme Lösung haben und damit unsere Marktposition ausbauen und sichern“, so Firmenchef Oliver Rupps. Das Unternehmen bereitet nach eigenen Angaben „eine massive Ausweitung“ der Transportkapazitäten mit aktiver Temperaturführung vor.

Der Ausbau soll sich in mehreren Schritten vollziehen: Zunächst werde die aktive Temperaturführung sowohl in den Bereichen 2 bis 8 Grad als auch 15 bis 25 Grad bei der spezialisierten Tochter Trans-o-flex ThermoMed bleiben. „Die vorhandene Kapazität dort wurde in diesem Jahr bereits ausgebaut und die zusätzliche Erweiterung haben wir in die Wege geleitet“, so Rupps.

Wenn sich die Mengen wie erwartet entwickeln, soll ab Mitte 2014 auch beim Schnell-Lieferdienst die aktive Temperaturführung bei 15 bis 25 Grad angeboten werden.

Nach der kompletten Umrüstung des Schnell-Lieferdienstes soll ThermoMed nur noch im Kühlbereich eingesetzt werden. Durch die Konzentration auf 2 bis 8 Grad würden bei ThermoMed Kapazitäten frei, die für den Transport kühlpflichtiger Arzneimittel eingesetzt werden könnten.

Derzeit gehören rund 3000 Fahrzeuge zum Schnell-Lieferdienst von Trans-o-flex. ThermoMed verfügt über etwa 380 Fahrzeuge. Nach dem Ausbau von ThermoMed soll die Umstellung der Trans-o-flex-Fahrzeuge erfolgen. Auch die Standorte müssen angepasst werden. Zu den Kosten wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

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