Apothekenrechenzentrum

ARZ Darmstadt: Dörr wieder raus

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Berlin -

Kurzes Gastspiel: Michael Dörr hat die Geschäftsführung des Apothekenrechenzentrums ARZ Darmstadt nach wenigen Monaten wieder verlassen. Die Gesellschafter hätten das Arbeitsverhältnis mit Dörr in der Probezeit einstimmig beendet, erklärte ein Unternehmenssprecher. Über die Gründe für die überraschende Personalie wurde nichts bekannt.      

Dörr hatte erst letzten Oktober beim ARZ Darmstadt abgeheuert und sollte eigentlich Nachfolger von Geschäftsführer Reiner Haupt werden. Mit Dörr sollte bis zur Verabschiedung von Haupt in den Ruhestand ein nahtloser Übergang geschaffen werden. Der Kaufmann war zuvor mehr als 20 Jahre für das Marktforschungsunternehmen Iqvia (vormals IMS) tätig. Dörr scheidet damit auch aus dem Vorstand des Bundesverbandes der Apothekenrechenzentren (VDARZ) wieder aus, in den er erst im letzten November gewählt worden war.

Zuletzt vertrat er bei Iqvia als Senior Director External Affairs und Strategic Partner die Interessen des Unternehmens gegenüber Marktdatenlieferanten wie Apotheker und Großhändler sowie weitere Dienstleister im Gesundheitswesen wie Softwarehäusern. Auch bei Politikern, Verbänden und Krankenkassen sowie weiteren Meinungsbildnern im Gesundheitsmarkt brachte er die Geschäftsstrategie von Iqvia ein.

Mit Dörr komme „profundes Fachwissen im Bereich der Datenauswertung und Versorgungsforschung ins Haus“, teilte das Rechenzentrum anlässlich der Berufung von Dörr noch im Oktober mit. Die Gesellschafterversammlung freue sich, mit Dörr einen „Fachmann für diesen neuen Bereich gewonnen zu haben“.

Dörr studierte in Frankfurt am Main Wirtschaftswissenschaften und Informatik. Nach dem Studium war er zunächst zwei Jahre als Marineflieger in der Flugverkehrskontrolle tätig. Im Anschluss war er zunächst als Berater tätig.

Er kam in unruhigen Zeiten nach Darmstadt. Mehrere Unternehmen, darunter Branchenprimus Noventi und der private Anbieter AvP sollen Interesse an dem Rechenzentrum bekundet haben. Das ARZ Darmstadt gehört den Vermögensverwaltungsgesellschaften der Landesapothekerverbände Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Kerngebiet des Darmstädter Rechenzentrums sind diese vier Bundesländer.

In den Stammländern ist man nach eigenen Angaben Marktführer. Monatlich kümmern sich laut Firmenangaben rund 100 Mitarbeiter um die Abrechnung von bis zu 5 Millionen Rezepten mit einem Gesamtvolumen von über 350 Millionen Euro. Mehr als 2000 Apotheken zählen zum Kundenkreis.

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