Apothekenkooperationen

Apo-Rot statt Tschechien

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Berlin -

Die Apothekenkooperation Apo-Rot hat ein neues Mitglied: Am Wochenende flaggt die Apotheke im Baikal-Zentrum in Zwickau um. Das Discount-Konzept ist vor allem durch die gleichnamige Versandapotheke bekannt. Vor-Ort-Apotheken unter der Marke gibt es – die neue eingerechnet – erst 17.

Die Zwickauer Apotheke in dem kleinen Zentrum mit Arztpraxen, Sanitätshaus, Frisör und Lebensmittelhändler gibt es schon seit mehr als 15 Jahren. Bislang gehörte die Apotheke der Sanacorp-Kooperation „meine Apotheke“ an. Zum März erfolgt der Wechsel zu Apo-Rot. Inhaber Wilfried Zan ist damit der zweite Kooperationspartner in Sachsen, in Plauen gibt es bereits eine Apo-Rot Apotheke.

Die Markenpartner zahlen eine Aufnahmegebühr von 2500 Euro. Die Lizenzbegühr und das Kooperationshonorar summieren sich auf einen Monatsbeitrag von 1050 Euro.

Die Versandapotheke mit nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Kunden hat ihren Sitz in Hamburg (Apotheke am Rothenbaum). Apo-Rot verfügt auch über Eigenmarken, zum Sortiment gehören etwa Paracetamol oder eine Handcreme. Die Kunden können über die Internetseite der Versandapotheke auch Arzneimittel in einer der Vor-Ort-Apotheken vorbestellen. In diesem Fall gelten die Preise der Versandapotheke.

Apo-Rot setzt auf aggressive OTC-Preise. In der Ankündigung der neuen Apotheken in Zwickau heißt es: „Eine Fahrt in die benachbarte Tschechische Republik ist für einen günstigen Medikamentenkauf somit nicht mehr nötig.“

Aktuell hat die Versandapotheke wegen ihrer Preiswerbung allerdings Ärger mit der Wettbewerbszentrale: Das Landgericht Hamburg hat Apo-Rot verboten, die eigenen OTC-Angebote mit einem Apothekenverkaufspreis (AVP) zu vergleichen. Der Verweis sei irreführend, weil Verbraucher darunter fälschlicherweise eine unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers verstehen könnte, so die Richter.

In den Schlagzeilen war Apo-Rot auch wegen der Kooperation mit DrEd. Dabei können sich Kunden von Ärzten in England online Rezepte ausstellen lassen. Die Auslieferung der Medikamente sollte die Hamburger Versandapotheke übernehmen. Die Zusammenarbeit wurde aber seitens Apo-Rot beendet.

Seit Jahresbeginn gibt es außerdem eine Kooperation mit dem Axel Springer-Verlag: Die Versandapotheke legt ihren Päckchen das Magazin „Gesund“ bei. Dieses erscheint alle 14 Tage und liegt unter anderem der Berliner Morgenpost, dem Hamburger Abendblatt und in einigen Bundesländern der „Welt am Sonntag“ bei. Seit etwa einem Jahr gibt es in Hamburg außerdem eine Kosmetiklounge von Apo-Rot.

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