Apotheken-EDV

Awinta holt Anwenderverein zurück

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Berlin -

Ein guter Draht zu den Anwendern der eigenen EDV ist für Softwarehäuser Gold wert. Marktführer Awinta hatte diesbezüglich mit dem Prokas-Anwenderverein ein echtes Pfund – das zwischenzeitlich etwas verspielt wurde. Jetzt haben sich alle wieder lieb und gemeinsam Großes vor. Awinta engagiert sich zudem beim Datenpanel Pharma Benchmark und will dieses ausbauen.

Prokas ist mit rund 3000 Anwendern das größte Betriebssystem in der Awinta-Familie. Aus dem selbstständigen Anwenderverein gab es immer wieder Impulse zur Weiterentwicklung der Software. Doch zuletzt war die Beziehung deutlich abgekühlt: 2014 warf der damalige Vorsitzende, der zwischenzeitlich verstorbene Dr. Thorsten Batzdorf, enttäuscht hin, weil sich Awinta aus seiner Sicht zu wenig um die Belange der Anwender kümmerte.

Die Situation besserte sich mit dem Eintritt von Gordian Schöllhorn bei Awinta im Mai. Schon einige Wochen nach seinem Amtsantritt setze man sich zusammen: Für die Anwender sprechen der neue Vorsitzende des Vereins, Apotheker Jörg Bergande, und Klaus Peter Maier, der seit zwölf Jahren die Geschicke der Pharma Benchmark AG führt.

Bergande und Maier geben zu, dass es zuletzt „eine gewisse Entfremdung und Sprachlosigkeit“ zwischen dem Verein und Awinta gegeben hatte. Auf Seiten des Softwarehauses fehlten den Anwendern die Ansprechpartner. So seien nur noch Probleme gemeldet worden, eine geordnete Kommunikation habe nicht mehr stattgefunden. Jetzt bestehe wieder ein guter Draht.

Für die Prokas-Anwender ist der Kontakt zum Systemhaus gerade jetzt wichtig. Denn im Rahmen der Strategie „AwintaOne“ sollen die verschiedenen Produktlinien zusammengeführt werden. Und jede hofft natürlich, danach möglichst gut sichtbar zu sein. Für Prokas sieht Bergande dabei gute Chancen – wegen der vielen Nutzer und nicht zuletzt wegen des Anwendervereins.

Der will auch künftig „wachsam“ bleiben, wie es Maier nennt. „Denn eine gute Zusammenarbeit macht nicht zahnlos“, sagt er im Gespräch mit APOTHEKE ADHOC. Und Bergande fügt hinzu: „Kritik ist keine Majestätsbeleidigung, und das wollen wir auch nicht so verstanden wissen.“

Ausgebaut werden soll die Zusammenarbeit sehr konkret im Rahmen von Pharma Benchmark. Aktuell liefern etwa 600 Mitglieder aus dem Anwenderverein bestimmte Daten aus ihrem Warenwirtschaftssystem an das Panel. Dafür erhalten sie monatlich Auswertungen und Vergleichsstatistiken.

Zurzeit werden von Pharma Benchmark vierzig Kennzahlen aus den Bereichen Einkauf, Entwicklung, Kunden, Warenlager, Mitarbeiter und Wirtschaftlichkeit berechnet, die zum Teil nach Warengruppen, Lagerorten und Kundeneigenschaften differenziert werden können.

Die Entwicklungen der Kundenzahlen, der Umsätze und Erträge im Vergleich mit den anderen Apotheken des Panels gehören ebenso dazu wie Inventur, Defektquote, Umsätze pro laufendem Metern Sichtwahl oder Freiwahl sowie verschiedene Leistungskennzahlen von Mitarbeitern. Die Kennzahlen werden jeweils mit einer Ampelfarbe versehen, je nachdem ob die Apotheke besser oder schlechter war als der Durchschnitt.

Ziel ist es, Pharma Benchmark auch für andere Produktlinien von Awinta zu öffnen. Pharma Benchmark wird laut Awinta ein Bestandteil des Business Intelligence Moduls, welches zukünftig für alle Systeme verfügbar sein soll.

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