Onkologie

Alliance Boots kauft in Deutschland

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Der britische Pharmahandelskonzern Alliance Boots steigt als Mehrheitseigner beim deutschen Spezialgroßhändler Megapharm ein. Die EU-Kommission genehmigte in dieser Woche den bereits Anfang September beantragten Zusammenschluss. Für einen unbekannten Preis gehen rund 90 Prozent der Anteil an Europas drittgrößten Pharmahändler. Alliance Boots ist abgesehen von seiner Beteiligung an der Anzag sowie einigen kleineren Investments bislang nicht in Deutschland vertreten.

Megapharm hat sich auf den Vertrieb von onkologischen Produkten spezialisiert und beliefert eigenen Angaben zufolge rund 400 Apotheken und arbeitet mit einer Vielzahl der 350 niedergelassene Hämatoonkologen zusammen. Laut Geschäftsführer Dr. Matthias Ackermann ist das Unternehmen der einzige vollsortierte Großhändler im Bereich der Onkologie; fast die Hälfte der angebotenen Produkte ist nicht im klassischen Pharmagroßhandel verfügbar.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Megapharm knapp 290 Millionen Euro, fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Rohertrag lag mit 9,6 Millionen Euro 6 Prozent über Vorjahresniveau. Nur noch ein Drittel der rund 100 Angestellten sind laut Ackermann in der Logistik tätig; Megapharm engagiert sich außerdem in der Aufarbeitung medizinischer Daten, Verhandlungen zur integrierten Versorgung sowie in der Forschung.

Dem Firmengründer zufolge will Alliance Boots Megapharm in diesen Bereichen weiter ausbauen. Eine Ausdehnung des Großhandelsgeschäfts auf andere Indikationen sei dagegen nicht geplant. Aufgrund des inhaltlichen Ansatzes habe der Konzern aus Großbritannien auch den Zuschlag erhalten. Megapharm hatte einen neuen Partner gesucht, nachdem zwei der bisherigen Eigentümer aussteigen wollten: Bislang hatten neben Ackermann Wilfried Mohr, Chef des onkologischen Generikahersteller Medac, sowie Ferdinand Bach, Chef des Forschungsunternehmens Oncoscience, Anteile an Megapharm gehalten.

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