Polen: Pille danach wieder Rx Nadine Tröbitscher, 24.06.2017 12:27 Uhr
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Wieder verschreibungspflichtig: Die EU-Kommission hatte das Notfallkontrazeptivum mit Ulipristal Anfang 2015 aus der Rezeptpflicht entlassen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Strenges Abtreibungsgesetz in Polen: Ungewollt schwangere Frauen suchen Hilfe in der Uckermark. Foto: Elke Hinkelbein
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Demonstration gegen Abtreibungsgesetz: Im polnischen Parlament wurde ein Gesetzesentwurf verhandelt, der Abtreibungen komplett verbieten sollte. Frauen protestierten dagegen. Foto: Kpalion / Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Polens Gesundheitsministerium plante bereits im vergangenen Jahr eine Gesetzesänderung, um EllaOne wieder der Rezeptpflicht zu unterstellen, nun ist das Gesetz unterschrieben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mt dem OTC-Switch folgte die Kommission der Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). Foto: EC
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Prinzipiell gilt die Entscheidung für alle Mitgliedstaaten, die haben allerdings Spielraum, nationale Regelungen aufzustellen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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In Deutschland sind seit dem OTC-Switch Notfallkontrazeptiva mit Ulipristal und Levonorgestrel ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Sicherheitsprofil von EllaOne ist vergleichbar mit dem von Levonorgestrel (PiDaNa), das in den meisten EU-Ländern bereits verschreibungsfrei erhältlich ist. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die EMA wollte es Frauen mit dem Statuswechsel leichter machen, EllaOne zu beziehen. Dadurch sollte auch die Wirksamkeit erhöht werden, die vom Einnahmezeitpunkt abhängt. Foto: EMA
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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte sich anfänglich gegen die EU-Freigabe von EllaOne gewehrt. Foto: Elke Hinkelbein
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Im Bundestag wurde Monate lang über das Thema diskutiert. Foto: Elke Hinkelbein
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Die Bundesländer hatten sich damals für eine Freigabe ausgesprochen. Foto: Elke Hinkelbein
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Neben EllaOne und PiDaNa von HRA sind in Deutschland die Levonorgestrel-Präparate Unofem von Hexal ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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...und Postinor von Gedeon Richter auf dem Markt. Foto: Richter
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Auch Aristo vertreibt ein LNG-Präparat. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Frauen in Polen brauchen nun wieder ein Rezept für die Pille danach. Das 2015 europaweit aus der Verschreibungspflicht entlassene Notfallkontrazeptivum EllaOne (Ulipristal) hat nun einen Re-Switch erfahren. Präsident Andrzej Duda unterzeichnete nun das entsprechende Gesetz, das bereits im Mai im polnischen Parlament beschlossen wurde.
Als die Rezeptpflicht für die Pille danach 2015 abgeschafft wurde, verurteilte die katholische Kirche den Entschluss und bezeichnete das Arzneimittel als „schwere Sünde“. Schließlich führe die hohe Dosis an Hormonen zum Tod des Embryos. Der nationalkonservative Vizegesundheitsminister Jozef Szczurek-Zelasko sah für die jungen Frauen ein größeres Risiko als bei üblichen Verhütungsmitteln sei. Das Notfallkontrazeptivum war ab 15 Jahren frei verkäuflich.
Trotz aller Proteste der oppositionellen rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) ist für die polnischen Frauen der Zugang zur Pille danach nun wieder erschwert und eingeschränkt. „Die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nehme den Frauen das Recht, selbst zu entscheiden“, so eine Abgeordnete.
Entgegen der Meinung von Medizinern stufen polnische Regierende und Geistliche die Pille danach nicht als Notfallverhütung, sondern als Mittel zum Schwangerschaftabbruch ein. „Die Pille heilt nicht, also ist es keine Pille, die gesund macht, sondern eine Pille, die tötet“, sagte der PiS-Abgeordnete Marek Suski. Gesundheitsminister und Arzt Konstanty Radziwill würde die Notfallverhütung nicht einmal einer vergewaltigten Frau verschreiben.
Trotz aller Proteste der oppositionellen rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) ist für die polnischen Frauen der Zugang zur Pille danach nun wieder erschwert und eingeschränkt. „Die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nehme den Frauen das Recht, selbst zu entscheiden“, so eine Abgeordnete.
Entgegen der Meinung von Medizinern stufen polnische Regierende und Geistliche die Pille danach nicht als Notfallverhütung, sondern als Mittel zum Schwangerschaftabbruch ein. „Die Pille heilt nicht, also ist es keine Pille, die gesund macht, sondern eine Pille, die tötet“, sagte der PiS-Abgeordnete Marek Suski. Gesundheitsminister und Arzt Konstanty Radziwill würde die Notfallverhütung nicht einmal einer vergewaltigten Frau verschreiben.
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