Schwaz in Tirol

Impfung für alle – wegen Südafrika-Mutante

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Berlin -

In einem europäischen Pilotprojekt können sich nun alle Bürger des österreichischen Bezirks Schwaz gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Maßnahme gilt als Modell zur Überprüfung der Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer auch gegen die Südafrika-Variante des Virus – die Region im Bundesland Tirol ist besonders von der Verbreitung der Mutante betroffen.

Das Ziel sei, diese ansteckendere Variante zu bekämpfen und Infektionszahlen zu senken, sagte Tirols Landeschef Günther Platter vor Journalisten in der Bezirkshauptstadt Schwaz. Er erwarte auch, dass im Zuge der Massenimpfung die Beschränkungen der Einreise von Tirol nach Bayern aufgehoben würden. „Da gibt es natürlich schon Kontakte mit Deutschland“, sagte der konservative Politiker. „Ich orte schon, dass diese Aktion sehr positiv gesehen wird.“

Die Impfung wird von einer sechsmonatigen wissenschaftlichen Studie begleitet. Dazu sind mindestens 5000 Teilnehmer nötig. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich deutlich mehr Geimpfte freiwillig melden und einen entsprechenden Fragebogen ausfüllen. Für das Pilotprojekt stehen 100.000 Dosen zur Verfügung, die mit Hilfe der EU geliefert wurden.

Rund 50.000 der etwa 64.000 infrage kommenden Personen haben sich dafür angemeldet. Die Impfaktion begann nach Angaben der Stadt Schwaz am Donnerstag planmäßig. Die erste Impfphase soll am kommenden Montag abgeschlossen sein. Im Rest Österreichs werden vorerst weiterhin hauptsächlich nur hochbetagte Menschen, Gesundheitspersonal und Lehrer geimpft.

In Österreich ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen unterdessen weiter spürbar angestiegen. Am Donnerstag wurden binnen 24 Stunden laut Innenministerium 2997 neue Fälle gezählt. Das waren rund 400 mehr als am Vortag. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl würde dies in Deutschland 27.000 Fällen entsprechen.

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