OP-Maske + Stoffmaske

Masken-Kombi: Hält doppelt besser?

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Berlin -

Die neuen Regelungen zur Maskenpflicht rücken FFP2-Masken und OP-Masken in den Fokus. Stoffmasken haben – zumindest als alleinige Maske – ausgedient. Viele Menschen wollen jedoch nicht auf ihre bunten Stoffmasken verzichten. Einige tragen deshalb ihre Community-Maske über dem chirurgischen Mundschutz. Wie sinnvoll ist diese Kombination – kann sie möglicherweise sogar den Schutz erhöhen?

Experten halten die Kombination der beiden Maskentypen für durchaus sinnvoll. Denn OP-Masken sind zwar dünner und für viele Menschen angenehmer zu tragen – allerdings lassen sie im Vergleich zu FFP2-Masken einiges an Luft durch, da sie nicht dicht am Gesicht anliegen. An den Seiten und an den Rändern kann beispielsweise Luft beim Atmen, Sprechen oder Husten ein- und ausströmen.

OP-Masken seien daher eher für den Fremdschutz geeignet, da die Tröpfchen des Trägers meist relativ groß seien, erklärt Frank Drewnick vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Sie seien zu träge, um der Krümmung der Luftströmung zu folgen, und würden „wie Fliegen auf der Windschutzscheibe in der Maske landen“. Der Eigenschutz ist jedoch begrenzt. Denn die Tröpfchen können zu kleineren Partikeln abtrocknen und beim Einatmen durch die Lücken der Maske strömen. Der Eigenschutz der OP-Masken ist somit begrenzt.

Gemeinsam mit einer Stoffmaske könne dieser den Experten zufolge jedoch erhöht werden: „Wenn man etwas, zum Beispiel eine gutsitzende Alltagsmaske, drüberzieht, drückt es die OP-Maske an das Gesicht heran“, erklärt Drewnick. Dadurch filtriere die OP-Maske besser, als wenn sie allein genutzt werde. Einen Nachteil hat es jedoch: „Man kann dann allerdings schwerer atmen, weil man komplett durch das Material der OP-Maske die Luft einzieht und nicht mehr durch die Lücken.“

Doppelter Blick auf die Hygiene

Zwar kann die Schutzwirkung dem Experten zufolge durch das Tragen beider Masken erhöht werden, allerdings besteht beim Tragen von zwei Masken auch ein erhöhtes Kontaminationsrisiko: Wichtig ist, beide Masken ordnungsgemäß zu tragen – also auf die Tragedauer zu achten und diese nicht zu überschreiten. Die OP-Maske ist nach der Verwendung zu entsorgen und darf nicht wiederaufbereitet werden. Denn sie wird durch die Stoffmaske nicht weniger beansprucht als ohne. Sobald die Maske vom Atem durchfeuchtet ist, stellt sie einen idealen Nährboden für Erreger dar. Darauf ist auch beim gemeinsamen Tragen der Masken zu achten. Durch die enganliegende Stoffmaske könnte es gegebenenfalls schneller zu einer Durchfeuchtung kommen. Außerdem muss die Stoffmaske regelmäßig gereinigt und gewaschen werden, um nicht zur Keimschleuder zu werden.

 

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